Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 362
(PDF, 148 MB)
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362 Psychische Studien. V. Jahrg. 8. Heft. (August 1878.)

Magneten wirkt, übt eine abstossende Kraft aus, die bei
hinreichender Stärke in uns die Vorstellung eines elastischen
und tastbaren Körpers erzeugen würde, wenn wir in einem
verfinsterten Zimmer die beiden Magnete zu nähern versuchten
. Umgekehrt, gelänge es der Chemie, ein durchsichtiges
Glas herzustellen, welches denselben Brechungs-
coeffieienten wie die Atmosphäre bei gewöhnlichem Druck
besässe, so würden wir einen Körper aus solchem G-lase
zwar durch Druck- und Tastgefühl wahrnehmen und loca-
lisiren, aber nicht sehen können. Während sich also im
ersten Falle eine Fernewirkung für unsere Empfindung in
eine Berührungswirkung verwandelt, geschieht das Umgekehrte
im zweiten Falle, in welchem wir durch Berührung
eines unsichtbaren Körpers an einer bestimmten Stelle
des Raumes die Vorstellung einer Fernewirkung erhalten,
welche es z. B. den berührenden Händen nicht gestattet,
sich bis über einen bestimmten Abstand hinaus zu nähern.

Von diesem verallgemeinerten Gesichtspunkte, welcher
die Localisirung der Körper nicht willkürlich nur von
einer besonderen Gattung von Wirkungen, sondern von
jeder durch die Erfahrung bewiesenen Wirkung
der Körper abhängig macht, verschwindet der Unterschied
zwischen Berührungs- und Fernewirkungen.
Dass ein Körper den Bewegungszustand eines andern aus
einer für unseren gegenwärtigen Organismus sichtbaren
Entfernung zu verändern vermag, ist nicht minder eine
Thatsache der Beobachtung, wie der Widerstand und
der Druck, welchen ein Körper in einer für uns unsichtbaren
Entfernung, die wir ,,Berührung" nennen,
auf uns oder einen andern Körper ausübt, D^ss zwischen
den räumlichen Bedingungen, unter denen wir diese
beiden Classen von Wechselwirkung zwischen Körpern beobachten
, eine absolute Verschiedenheit existire, so dass
in dem einen Falle der räumliche Abstand der Oberflächen
zweier Körper ein endlicher sei, im andern Falle aber
ab solut Null sein müsse, ist eine durchaus willkürliche
Annahme, zu der wir uns nur durch den Schein verführen
Hessen. Ebensowenig wie wir berechtigt sind, für den endlichen
Abstand zweier physisch gegebenen Körper
einen absolut genauen Grössenwerth anzunehmen, sondern
stets nur einen solchen, welcher in den Fehlergrenzen der
angewandten Beobachtungsmethode eingeschlossen ist, ebensowenig
sind wir berechtigt, für den Abstand zweier Körperoberflächen
den absolut genauen Werth Null anzunehmen
. Und dennoch würden nur unter dieser Bedingung
die räumlichen Verhältnisse zweier Körper bei


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