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Erste whs mscWtl. Theorie Zolin Ub3r maliu n?st PhKioimae ♦ 363
der Berührung absolut und nicht blos relativ verschieden
von denjenigen sein, bei welchen sie aus einer für uns
sichtbaren und deshalb direct messbaren Entfernung
auf einander wirken.
Wenn wir den Ort eines Körpers durch seine Tastbarkeit
, d. h. durch Stoss- und Druckwirkungen bestimmen
, so ist es stets nur ein Theil des betreffenden Körpers,
dessen Wirkungen auf unseren oder andere Körper in
uns die Vorstellung von der localisirten Existenz des betreffenden
Körpers erzeu t. Man kann also nicht behaupten,
dass der g a n z e Körper an demjenigen Orte existire, wohin
wir die Druck- odtr Tastwirkang verlegen» Eine Metallkugel
von einem Meter Durchmesser kann ich ganz nie gleichzeitig
mit den Händen betasten und demgemass auch
nicht behaupten, dass die ganze Kugel dort existirt, wo
sie auf mich oder andere Körper wirkt. Der Verstand
muss erst die Synthese aller einzelnen nach einander empfundenen
Wirkungen vollziehen, um den Ursprung, d. h.
den Ausgangspunkt jener Einzelwirkungen zu localisiren.
Da nun zu jeder Wechselwirkung mindestens zwei
Körper erforderlich sind, die wegen der Undurchdringlichkeit
nicht gleichzeitig denselben Ort einnehmen können,
so lässt sich gerade das Gegen theil von dem alten Satze
der Scholastiker: „Corpus ibi agere non potesl ubi non est"
behaupten nämlich:
Corpus ibi agere non polest, ubi est/')
Denn wenn derselbe Baum, welchen ein Körper einnimmt
, nicht gleichzeitig von einem zweiten Körper
eingenommen werden kann und dennoch begrifflich zu jeder
Wechselwirkung mindestens zwei Körper gehören, so wird
diese, zum Begriffe einer jeden Wechselwirkung erforderliche
, Bedingung aufgehoben, wenn ein Körper ausschliesslich
an demjenigen Orte wirken soll, an welchem er sich
befindet.----m (Seite 30—33.)
Lediglich die Scheu vor der Annahme einer materiell
unvermittelten Fernwirkung (actio in dista?is) ist es daher,
welche Maxwell veranlasst hat, unter Voraussetzung eines
allgemein verbreiteten continuirliehen Mediums, seine
Theorien zu entwickeln. Hierbei wird sowohl von Maxwell
wie von Sir W. Thomson in Uebereinstimmung mit den alten
Scholastikern wiederholt und nachdrücklich der Widerspruch
betont, welcher in der Annahme enthalten sei, dass ein
Körper dort wirken könne, wo er nicht existirt. Ich
*) Das heisst: Ein Körper kann da nicht wirken, wo er ist
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