Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 364
(PDF, 148 MB)
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364 Psychische Studien. V Jahrg. 8. Heft. (August 1878.)

habe bereits oben (S. 33) gezeigt, dass in diesem Satze
kein "Widerspruch enthalten sei. Im Gregentheil, wenn man
den Ort eines Körpers als diejenige Stelle des Raumes
definirt, welche derselbe für unsere öesichts- und Tast-
Empfindungen einnimmt und nach dem Gesetze der
Undurchdringlichkeit diese Stelle gleichzeitig nicht von
einen zweiten Körper (der zum Begriffe einer jeden
"Wechselwirkung durchaus nothwendig ist) occupirt werden
kann, so würde vielmehr umgekehrt der Satz: ein Körper
wirkt dort, wo er sich befindet (d. h. an derjenigen
Stelle des Raumes, welche er ausfüllt), einen Widerspruch
enthalten»

Zum Beweise, dass nicht etwa nur der miu verliehene
Verstand, sondern auch der viel höher entwickelte Kaufs
einen Widerspruch in diesem Satze findet, erlaube ich mir
hier wörtlich dessen Argumente für die begriffliche Noth-
wendigkeit einer directen und materiell unvermittelten
Fernewirkung der Körper anzuführen.

Kant sagte vor 109 Jahren wörtlich:

„Der gemeinste Einwurf wider die unmittelbare
Wirkung in die Ferne ist: class eine Materie doch nicht da,
wo sie nicht ist, unmittelbar wirken könne.

„Wenn die Erde den Mond unmittelbar antreibt, sich
ihr zu nähern, so wirkt die Erde auf ein Ding, das viele
tausend Meilen von ihr entfernt ist, und dennoch unmittelbar
; der Raum zwischen ihr und dem Monde mag auch
als völlig leer angesehen werden. Denn obgleich zwischen
beiden Körpern Materie läge, so thut diese doch nichts zu
jener Anziehung. Sie wirkt also an einem Orte, wo
sie nicht ist, unmittelbar, — Etwas, was dem Anscheine
nach widersprechend ist. Allein es ist so
wenig widersprechend, dass man vielmehr sagen
kann, ein jedes Ding im Räume wirkt auf ein
anderes nur an einem Orte, wo das Wirkende nicht
ist.

„Denn sollte es an demselben Orte, wo es selbst ist,
wirken, so würde das Ding, worauf es wirkt, gar nicht
ausser ihm sein; denn dieses Ausserhalb bedeutet die
Gegenwart in einem Orte, an welchem das andere nicht ist.

„Wenn Erde und Mond einander auch berührten, so
wäre doch der Punkt der Berührung ein Ort, in dem weder
die Erde noch der Mond ist, denn beide sind um die
Summe ihrer Halbmesser von einander entfernt^ Auch
würde im Punkte der Berührung sogar kein Theii, weder
der Erde noch des Mondes, anzutreffen sein, denn dieser
Punkt liegt in der G-renze beider erfüllten Räume, die


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