Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 378
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1878/0388
378 Psychische Stuüe n. V. Jahrg. 8. Heft. (August 1878.)

Holte! über ein Medium au Goethe's 80. Geburtsfeste.

Am Vorabend von Goethe}s 80. Geburtsfeste, am 27. August
1820. besuchte Holiei (s. „Vierzig Jahre," 5. Bd. pag.
136 ff.) mit einem Freunde Weimar und fand, von Goethe's
Sohn August im Namen des Papa's beim Eintreffen sofort
eingeladen, schon heut alle die Fremden und Gäste aus
fernen Ländern und Zonen zur Vorfeier des morgenden
Festes versammelt. ,,Zwei polnische Dichter waren eingetroffen
. Der Eine, O'lieniecz, von dem ich weiter nichts
mehr vernommen; der Andere, Mieekiewicz ein Mann, der
jetzt (1845) als halb-verrückter Mystiker in Paris eine
wunderliche Celebrität erlangt hat, der damals aber nur
wie ein bleicher, interessanter, liebenswürdiger Schwärmer
auftrat und bei Weimars schöner Welt so viel Beifall fand,
als ob er aus England oder Schottland käme. Er gab an
jenem 27. August schon ein Pröbchen seiner mystischen
Richtung, dessen Gelingen ich freilich auf Rechnung eines
heimlich durchgeführten geselligen Scherzes schieben wollte,
mir aber doch dabei gestehen musste, dass es mich in Erstaunen
setzte. Er Hess nämlich unter den Frauen und
Mädchen einen Toller umher kreisen, auf welchen Jede
und Jedes nach Belieben einen Ring legen durfte, — doch
mit der Bedingung, dass sie denselben schon seit mehreren
Jahren trage, ohne ihn abzulegen. Nachdem nun eine Menge
von Ringen durch- und übereinander gehäutt waren, ging
Mieekiewicz in einen Winkel, beobachtete sie emsig und vertheil
'e sie dann der Reihe nach an ihre, ihm völlig unbekannte
Besitzerinnen, wobei er noch den Taufnamen (und
ich glaube gar auch das Alter!) einer Jeder, errieth. Dabei
war er bleich geworden wie der Tod, und kalte Schweiss-
tropfen standen auf seiner Stirn. Ich hielt, wie gesagt,
erst das Ganze für einen verabredeten Scherz, überzeugte
mich aber dann, dass er es ernstlich gemeint hatte. Und
jedesmal, wenn ich jetzt in französischen Blättern seinen
Namen in Verbindung mit den unglaublichsten Mähichen
las, stand der bleiche Ringsucher aus Weimar vor mir."
— Wer möchte jetzt in diesem mit seinem angeblichen
Mysticismus verkannten Mieekiewicz nicht ein Medium vom
Schlage eines Foster, Stade, Williams u. A. erkennen? —
Eine selbst gehabte denkwürdige Vision berichtet Holtet
Seite 164 desselben Bandes. Wir verweisen noch zurück
auf unsere übrigen Mittheilungen aus Holtei unter den
„Kurzen Notizen" der vorigen Hefte.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1878/0388