Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 413
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1878/0423
Einleitung des Buches: Die Natur des Geistes. Von Eev. Giles. 413

Schäften vorzustellen und sie zu begreifen ohne, oder getrennt
von iliren Grundbegriffen; z. B. wir können Süssig-
keit begreifen, aber Süssigkeit bestellt nicht ohne eine süsse
Substanz. Wir haben den Begriff Kraft, aber sie existirt
nicht ohne ein Wesen oder Ding, das sie ausübt. Es giebt
keine abstrakte Macht. Wir können Liebe, Wahrheit und
Güte begreifen, allein sie bestehen nur in ihren Gegenständen
; aber weil man sie sich denken kann, ohne sie mit
ihren Grundbegrifien in Verbindung zu bringen, ist man
unmerklich dahin gekommen, sie als unabhängige, bestimmte
Existenzen sich zu denken. Auf dieselbe Weise ist man
verleitet worden, Geist, Gemüth und alle unsere intellectu-
ellen Eigenschaften als Abstraktionen ohne Gestalt und
Substanz, und doch als wirkliche Existenzen anzusehen.
Wenn wir aber dieselbe Schlussfolgerung auf den Körper
des Menschen oder auf irgend ein materielles Ding anwenden,
werden wir sogleich ihre Unhaltbarkeit einsehen. Nehmen
wir z. B. die Dampf kraft; wir können die Kraft uns vorstellen
abgesondert vom Dampf selbst, der Ingenieur spricht
von ihrer Eigenschaft und Anwendung, als wenn es eine
besondere Existenz sei, und wenn der Dampf selbst unsorn
Sinnen nicht wahrnehmbar wäre, würden wir seine Kraft
schliesslich als ein besonderes Ding ohne Substanz und Form
betrachten. Aber wir wissen, dass es unmöglich ist, die Kraft
von dem Dampf zu trennen, und sagen: hier ist die Wirkung,
da ist der Dampf. Wo kein Dampf ist, da ist keine Kraft,
sie können nicht getrennt werden. Dasselbe Princip ist auch
auf alle geistigen Eigenschaften anzuwenden; es kann keine
Güte, Anhänglichkeit oder sonstige Eigenschaft irgend
welcher Art geben ohne einen Gegenstand, in dem sie sich
befinden, und sie können nicht fern von demselben bestehen.
Alle diese Eigenschaften sind wesentlich Formen, Thätig-
keiten und Beziehungen zu ihren Gegenständen; wo es also
keine geistigen Substanzen und Formen giebt, können auch
keine geistigen Eigenschaften sein. Während wir also
sehen, wie der Geist verleitet wird, eine Abstraktion als
eine Wesentlichkeit anzusehen und deren Existenz ohne
Form zu begreifen, sehen wir zugleich die Unmöglichkeit
solcher Existenz. Von welchem Standpunkt wir es auch
betrachten, kommen wir immer zu dem Schluss, dass der
Geist eine Substanz sein und eine Gestalt haben muss.

IL Frage: Was ist die Geisterwelt? Nachdem wir
die Wahrheit festgestellt, dass bestimmte geistige Existenzen
auch geistige Substanzen bedingen, so schhessen wir daraus
auf das Dasein einer Geisterwelt; denn wenn eine materielle
Welt aus materiellen Substanzen gebildet werden kann, so


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1878/0423