Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 419
(PDF, 148 MB)
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II. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Adolf Graf v. Poninski f.

K. Wk Leipzig, 17. Juni. Ausgerungen und ausgelitten
hat heute Vormittag ein edler G eist, ein liebenswürdig
bescheidener, sittlich wahrhaft hochstehender Mensch. Adolf
Graf Lodzia Poninski hatte sich im letzten Jahrzehnt
Leipzig zum Wohnsitz erkoren und hier ein stilles, dem
"Wohlthun, der Philosophie beschaulich gewidmetes Leben
geführt. Zuletzt eine bekannte supranaturalistische, aber
immerhin ethische Richtung unserer Zeit verfolgend, ihrer
Erforschung und Weiterentwickelung mit fast jugendlicher
Begeisterung und — Illusion seine Kräfte unentwegt widmend,
hatte er durch Wort und Schrift, Bildung von Vereinen
für diese Ideen tapfer Propaganda gemacht, wobei natürlich
Widerspruch und mannigfache Anfechtungen und Verdruss
ihm nicht erspart blieben. Seit Monaten hatten ihn zuletzt
Leber- und Lungenleiden an Zimmer und Bett gefesselt.
Eine Zeit lang schien es, als ob die Kernnatur des schönen
rüstigen Greises, der noch bis vor wenigen Jahren daheim
in seinen Jagdrevieren ein tüchtiger, „schneidiger" Wolfsjäger
war, noch einmal siegen würde: es war das letzte Aufflackern
der Lebenskraft gewesen. Die Flamme ward kleiner
und kleiner und erlosch sanft und still. Das Andenken des
pietätvollen wackeren Polen wird in Ehren bleiben!

TJeber den Lebenslauf giebt der Gothaische Grafenkalender
folgende Notizen, die wir etwas ergänzen.

Graf Adolf gehört der jüngern evangelischen Linie
Poninski an und war der Sohn des Grafen Ignaz August,
Besitzers der Herrschaft Siebeneichen in Preussisch-Schlesien,
geboren am 13. Juli 1801. In wenigen Wochen hätte er
also sein 77. Jahr vollendet. — Friedrich II. von Preussen
hatte 1782 dem Vater des Verstorbenen den Grafentitel
und das preussische Indigenat verliehen. Der Sohn erhielt
auch seitens Oesterreichs die kaiserliche Bestätigung des
Grafenstandes (1842).*)

*) Wie wir noch aus einer zuverlässigen Privatquelle erfahren,
stammt die Familie PonimM ursprünglich aus BObmen* das sie unge-

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