Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 434
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1878/0444
434 Psychische Studien. V. Jahrg. 10. Heft. (October 1878.)

Die Herren A. Rita und Ch. E. Williams, Beide aus
London, welche sich bisher eines über allen Zweifel erhabenen
Rufes erfreuten und als echte und ehrliche Medien
berühmt waren, kamen an unseren Ort, um eine Serie von
6 Seancen am 8. d. M. und in den folgenden Tagen zu
geben.

Die erste Seance fand am Sonntag Abend den 8. Sept.
statt, und der Cirkcl bestand aus acht Mitgliedern. Die

mistischen Phänomene hat nur Gültigkeit im Verhältniss
des Werthes der Bedingungen, unter denen das Phänomen
beobachtet worden ist. Wenn alle Bedingungen den Erfordernissen
einer vernünftigen Kritik entsprechen, kann man die Befriedigung
haben, nicht vergebens gearbeitet zu haben. Wir setzten
voraus, dass die Experimente mit Miss Wood, welche wir bis jetzt
veröffentlicht haben und noch weiter publiciren wollen, diesen Erfordernissen
entsprechen, und durch ähnliche Erwägungen haben wir
uns stets leiten lassen bei der Auswahl mediumistisoher Thatsachen,
die wir den Lesern der „Psychischen Studien" vorgelegt haben. Wir
kennen Mr. Rita nicht persönlich, sondern nur aus Berichten über ihn
aus Dresden im Maiheft; aber wir haben Gelegenheit gehabt, mit
Mr. Williams in London zu experimentiren (s. „Psych. Stud1876,
Seite 6 ff. und 52 ff.); wir haben ihn damals Prüfungs-(Test-)
Bedingungen unterworfen, welche wir nach unserem Urtheil für
zwingend erachteten; und wenn wir die Experimente in Betracht ziehen,
welche mit ihm durch andere Personen mit aller erforderlichen Klugheit
angestellt worden sind, um Betrug auszuschliessen, — so haben
wir allen Grund zu glauben, dass Williams wirklich merkwürdige
mediumistische Fähigkeiten besitzt. Dass er sich keinen Skrupel daraus
macht, auch zum Betrug zu greifen, wenn er es für möglich hält,
wird durch die so eben erhaltene Mittheilung bewiesen. Für uns ist
das eine ausgezeichnete Lection, und sie wird für unsere Sache, wie
man hoffen darf, die besten Resultate haben. Das *ird eine neue
Serie von Experimenten hervorrufen, welche unter Bedingungen angestellt
sind, aie im Stande sein werden, die Anforderungen der Kritik
zu befriedigen. Seit man entdeckt hat, dass die Dunkelheit den
mediumistischen Manifestationen ausserordentlich günstig war, ist der
Betrug mit grossen Schritten in unser Gebiet eingedrungen, und in
Folge dessen haben unsere Journale schon viele Jahre nicht aufgehört,
von sogenannten Entlarvungen der Medien zu sprechen; es ist das ein
recht trauriger und peinlicher Kampf. Man setzt gewöhnlich voraus,
dass die Spiritualisten in ihrer Hinneigung zur Sache so blind seien,
dass sie ohne Kritik und Unterscheidung Alles hinnehmen, womit die
Medien ihnen auftischen; aber das ist nicht der Fall. Wir hören nicht
auf, nicht nur gegen unsere erklärten Feinde, sondern auch gegen
den naiven Glauben unserer Blindgläubigen und gegen das Misstrauen
unserer Medien zu kämpfen. Der Artikel, den wir gegenwärtig veröffentlichen
, ist ein neuer Beweis dafür. Hoffen wir, dass wir allmählich
zur guten alten Zeit zurückkehren werden, wo es noch keine
Kabinets-Seancen in der Dunkelheit gab, und dass ganz ebenso merkwürdige
Phänomene sich bei Licht erzeugen werden. Viele Experimente
und die allerjüngsten des Herrn Professors Zöllner beweisen
uns, dass die Dunkelheit nicht im entferntesten eine unerlässliche Bedingung
zur Erzeugung aussergewöhnlicher Phänomene ist.

Der Herausgeber.


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