Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 461
(PDF, 148 MB)
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Franz Hoffmann: Schelling's Unsterblichkeitslehre. 461

die Vergessenheit alles Guten. Bei den Seligen wird die
Seele als Subjektives eintreten, Physisches und Geistiges
wird zusammen das Objektive sein. Durch die Seele wird
der Selige mit Gott verbunden. Bei den Unseligen kann
die Seele nicht als Subjekt eintreten wegen der Empörung
des Geistes, daher sie von der Seele und von Gott getrennt
sind.

Hier angelangt, unterscheidet Schelling von der Menschenwelt
und der Naturwelt die Geisterwelt. Es gibt nach Schelling
so gewiss eine von der Menschenwelt unterschiedene und
unabhängige, aus dem göttlichen Gemüth geschaffene Geisterwelt
, als es eine Naturwelt gibt, und auch sie ist der Freiheit
, also auch des Guten und des Bösen fähig.

Wir wollen hier auch das dem Kreise der Gebildeten
so Befremdende nicht übergehen, wäre es auch nur zum
Beweise, dass, was Baader sehr ernst nahm, Schelling sich
einmal wenigstens versucht fühlte, auch gelten zu lassen,
nämlich die christlichen Traditionen über die Geist erweit.
Schelling äussert sich in den hier besprochenen Stuttgarter
Privatvorlesungen (1810) darüber in folgender Weise: „Wie
es nun in der Absicht Gottes war, dass durch den Menschen,
das höchste Geschöpf der Katurwelt, die Natur eine Verbindung
mit der Geisterwelt erhalte, so war es wahrscheinlich
auch seine Absicht, dass durch das höchste Geschöpf
der Geist erweit diese die Verbindung mit der Natur erhalte
. Wenn nun auch dieses Geschöpf manquirte, so trat
nothwendig in die Geisterwelt derselbe Abfall ein, wie in
der sichtbaren Welt, und ebenso eine Trennung der guten
und der bösen Geister. Ohne Zweifel wollte jenes höchste
Geschöpf der Geisterwelt, das, wie der Mensch von Seite
der Natur, so von der andern Seite zum Herrn der Welt
bestimmt war, der Herr dieser Welt sein ohne Gott, aus
eigener Macht, und so fiel er. Natürlich musste es nun
das höchste Interesse für diesen höchsten erschaffenen Geist
sein, zu bewirken, dass diese Welt wirklich eine eigne von
Gott getrennte werde, weil er nur alsdann hoffen konnte,
sie zu beherrschen. Also angenommen, dass sein Fall dem
des Menschen voranging, musste seine Bosheit sich gegen
den Menschen richten, weil in diesem noch die einzige Möglichkeit
vorhanden war, wie die Natur und die Geisterwelt
zusammen kommen konnten, also die Möglichkeit, dass er ein
eignes von Gott unabhängiges Reich erhielt, wie er doch
suchte. Da nun der Mensch vor dem Fall noch wirklich
in näherem Rapport mit der Geisterwelt stand, so konnte
jener höhere Geist auch wirklich einen Einfluss auf den
Menschen haben, unmittelbarer als jetzt; denn jetzt ist der


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