Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 485
(PDF, 148 MB)
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Camillo Haslinger: Das Quellensuchen.

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mich: „Herr! Wasser ist da und viel! Wie tief es liegt,
kann ich dem Herrn nicht sagen, darauf verstehe ich mich
nicht. Wenn Ihr aber graben lasst und kein Wasser findet,
dann zahl' ich all die Kosten. Hätte ich mehr Zeit, ich
würde selbst graben, so aber geht mir meine Feldarbeit zu
nahe. Dass sie bei keinem von Euch gehen, (die Ruthen,
meinte er,) wundert mich nicht; kaum bei Einem von Zwanzig
gehen sie. Von andern Buben und Mädchen und meinem
Weib, bei Keinem gehen sie."

Er wiederholte uns das Experiment mehrmals, jedesmal
, wenn er über den Platz, kaum einen Schritt im Umfang
, wegschritt, drehten sich die Ruthen zurück und blieben
unbeweglich. Ein Drehen der Ruthen willkürlich, ohne die
Hände dabei sichtbar zu bewegen, ist unmöglich, wie ich
mich überzeugt habe und wie sich jeder Andere überzeugen
kann.

Während wir noch auf dem Platze standen, kam meine
Frau heraus, die inzwischen für das Vesperbrod die nöthigen
Anordnungen getroffen» Dass sie das Kunststück auch versuchen
musste, ist natürlich. Ohne ihr zu sagea, was vorgefallen
, gab ich ihr die Ruthen und richtete dieselben in
der angegebenen Lage, dann bat ich sie, langsam vorzugehen
. Siehe, als sie den Platz betrat, den der Bauer bezeichnet
hatte, drehten sich die Ruthen! Meine Frau, die
sagte, sie fühle ein merkwürdiges Kitzeln in den Händen,
hatte die Ruthen fallen gelassen. Nach erfolgter Erklärung
setzte sie das Experiment fort und hatte die gleichen Erfolge
wie der Bauer.

Von diesem Versuch wurde im Dorfe gesprochen, und
so brachte mir unsere Magd die Nachricht, dass die sogen,
obere Quelle, die auf dem fürstlichen Grund, in derselben
Weise gefunden worden sei, doch von einem Manne, "der
inzwischen gestorben. Uebrigens sei ein Bauer in einem
Dorfe tief in den Bergen, der ebenfalls Quellen gefunden
habe, und zwar bei Dem und Jenem. Diesen Mann Hess
ich mir kommen. Ein schlichter, durchaus nicht intelligent
aussehender Bauer. Genau in derselben Weise, wie der
Andere, machte er seine Manipulationen, nur hatte er
mehrere Ruthenpaare, die er abwechselnd benutzte. Auf
den Punkt geführt, wo der Andere behauptete, dass Wasser
ist, sagte er, nachdem er seine Ruthen hatte spielen lassen:
„Ja, da ist viel Wasser!" Um die Tiefe befragt, nahm er
wieder seine Ruthen, und sie drehten sich drei Mal und
ungefähr */4; also 31/* Klafter tief.

Ich nahm den Mann dann in's Haus, zahlte ihm für
seine Bemühung und gab ihm auch eine kleine Erfrischung,


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