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486 Psychische Studien. V. Jahrg. 11. Hett. (November 1878.)

Ohne Geheimnissthuerei erzählte er mir, wie er von dem
„sei. Jax", der die obere Quelle gefunden, die Manipulation
zuerst gesehen und es dann selbst versucht habe. Er habe
auch den „sei. Jaxu gebeten, ihm Anleitung zu geben, dieser
habe ihm aber nur gesagt: „Wenn die Ruthen bei Dir
gehen, musst Du schon durch die Uebung und Erfahrung
alles Andere ausfinden, Ichren kann ich Dich's nicht." Auf
meine Frage, warum denn jede Drehung der Euthen eine
Klafter, und nicht einen Meter, oder einen Fuss u. s. w.
bedeute, erwiderte er ruhig: „Auf die neuen Maasse verstehe
ich mich nicht, ich habe mir immer nur gedacht: Jetzt willst
Du wissen, wie viel Klafter tief das Wasser liegt! Hätt'
ich mir gedacht, ich will wissen, wie viel Meter oder Fuss
tief? die Ruthen hätten mir's auch angezeigt." — Schade,
dass die einbrechende Dunkelheit diesen Versuch vereitelte.
Die Ruthen, mit denen er gesucht, machte er meiner Frau
zum Geschenk, nachdem er sich überzeugt, dass meine Frau
„das Quellensuchen eben so gut könne, wie er."

Es erübrigt jetzt nur noch zu erwähnen, dass diese
neue Quelle bei 19 Fuss Tiefe ein herrliches, frisches, klares
Wasser, ungefähr 200 Eimer in 24 Stunden liefert.

Nun wird zwar Herr Elcho und Konsorten über mich herfallen
und sie werden ihr Licht leuchten lassen, vielleicht auch
gar behaupten, dass Alles nur Humbug sei, obwohl die Quelle
da ist, doch das ist mir einerlei — das Faktum steht unverrückbar
fest: dass einige wenige Menschen (im Verhält-
niss natürlich) die Gabe besitzen, mittelst dieser Weiden-
rüthchen tief liegende, laufende Wasser zu finden.

Die Erklärung dieser Gabe oder des Prinzipes, auf
dem sie beruht, ist Sache der Herren Gelehrten und Naturforscher
, wobei das einfache Negiren, das Unmöglichsein-
Erklären nicht ausreicht. Facta loquunturl Herr Elcho!
nun kommen Sie wieder mit Ihrem Lichte und erleuchten
Sie uns arme, in Unwissenheit und Aberglauben lebenden
Menschenkinder! *)

Yilla Haslinger, Camillo Haslinger.

Kirchschlag bei Linz a/D.

*) Streng wissenschaftlich behandelt findet sich übrigens dieser
Gegenstand in dem Werke von Reicheribach'$i „Der sensitive Mensch."