Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 495
(PDF, 148 MB)
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Zöllner: Meine Experimente mit Mr. Slade au Leipzig. 495

hergestellten Ueberzug mit Kuss nicht aus meinen Händen
gab), während der Sitzung auf meinen Schooss liegte, so
dass ich sie stets zur Hälfte beobachten konnte.*) Wir
mochten in dem hell erleuchteten Zimmer etwa 5 Minuten
an dem Tische gesessen haben, die Hände in der gewöhnlichen
Weise mit denen Slade1 s oberhalb des Tisches verbunden
, als ich plötzlich zweimal kurz hintereinander fühlte,
wie die Tafel auf meinen Schooss herabgedrückt wurde,
ohne dass ich das geringste Sichtbare wahrgenommen hatte.
Drei Klopf laute im Tisch kündigten an, dass alles vollendet
sei, und als ich die Tafel öffnete, befand sich im Innern
auf der einen Seite der Abdruck eines rechten, auf der
andern derjenige eines linken Pusses, und zwar desselben,
den wir bereits an den beiden vorhergehenden Abenden
erhalten hatten.**)

Meine Leser mögen selbst beurtheilen, in wie weit es
uns nach solchen Thatsachen noch möglich ist, Hrn. Slade
für einen Betrüger oder Taschenspieler zu halten. Das Erstaunen
Slade's selber über den gelungenen Versuch war
fast grösser als das meinige. Mag man also vorläufig über
die Richtung meiner Theorie von der Existenz unsichtbarer
intelligenter Wesen in einem vierdimensionalen Eaume
denken, was man wolle, — als theoretischer Leitfaden für
Experimental-Untersuchungen auf dem so verwickelten Gebiete
spiritistischer Phänomene wird man ihr nach solchen
Resultaten eine gewisse Brauchbarkeit nicht absprechen
dürfen.

ludern ich die zahlreichen andern physikalischen Erscheinungen
, wie heftige Bewegungen ganz frei stehender
Stühle u. dgl. m. übergehe, da dieselben bereits so vielfach
von andern Seiten beobachtet und umständlich beschrieben
worden sind, erlaube ich mir zunächst die Frage zu erörtern
, in wie weit es bei neuen Erscheinungen, deren Ursachen
uns noch gänzlich unbekannt sind, berechtigt und
vernünftig sei, Bedingungen zu stellen, unter denen jene
neuen Erscheinungen eintreten sollen. Dass zur Erzeugung
der Reibungselektricität an der Oberfläche der Körper eine
möglichst trockene Luft erforderlich sei, und dass diese
Versuche in feuchter Atmosphäre vollständig missglücken,
sind auch Versuchsbedingungen, die man offenbar nicht
a priori stellen konnte, sondern nur durch sorgfältige #

*) Bei den früheren Versuchen waren das Brett und die Tafel
offen auf den Fussboden unter den Tisch gelegt worden.

**) Die photographische Reproduktion dieser Doppeltafel werde
ich mir erlauben, in den nächsten Heften meiner wissenschaftlichen
Abhandlungen zu veröffentlichen.


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