Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 505
(PDF, 148 MB)
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Gf. C. Wittig: Die angebliche Neigung der Medien zum Betrüge. 505

Wenn nun Mr. Bums umgekehrt aus dem nachträglichen
Vorfinden der bezeichneten verdächtigenden Hülfsmittel an
der Person der Medien sehliesst, dass diese Gegenstände
von den Amsterdamer Zeugen den Medien böswilliger
Weise anpraktizirt worden seien, so ist dieses ebenfalls eine
ungerechtfertigte Zumuthung und eine Verdächtigung einer
ganz ehrenwerthen Gesellschaft Wir wissen schon aus dem
Fall des Dr. Monck, dass seiner Zeit auch bei diesem sonst
als echt bewährten Medium dergleichen künstliche Hilfsmittel
vorgefunden worden sind. Die Amsterdamer Herren,
welche die Echtheit der mediumistischen Begabung von
Wülams und Rita in Dunkelsitzungen prüfen wollten, haben
es leider unterlassen, die tür solche Dunkelsitzungeu notwendigen
Vorkehrungen zu treflen, damit die Medien keinerlei
Betrug ausüben konnten. Wären die Medien vorher genau
untersucht und in ihrem Kabinet so gesichert worden, dass
sie sich ohne Entdeckung nicht aus demselben zu entfernen
vermochten, so würden jedenfalls entweder echte Erscheinungen
— oder gar keine aufgetreten sein, und zu dergleichen Entlarvungen
hätte es sonach gar nicht kommen können.
Diess wagen wir den Amsterdamer Experimentatoren gegenüber
auszusprechen, weil sie nicht die Möglichkeit einer
sog. Besessenheit der Medien von ihren sie controllirenden
Geistern mit in Betracht gezogen haben. Als Rita als
Geist Charlie ergriffen wurde, hätte er sofort beleuchtet, und
Bart und Oelfläschchen wie Muslin hätten ihm als vor Aller
Augen festgehaltenem Geist abgenommen werden müssen.
Das ist nicht geschehen. Und dann hätte siclis vielleicht
ergeben, ob Rita wirklich im trance agirte oder nicht. Auf
letzteren wesentlichen Punkt hätte die volle Beweisführung
eines absichtlichen Betruges mit zugespit zt werden müssen.

Aber auch zugegeben, dass die Medien Rita und Williams
die bei ihnen nun einmal vorgefundenen falschen Bärte u. s.
w, nicht von den Amsterdamer Herren und auch nicht von
den sie angeblich controllirenden Geistern anpraktizirt
bekommen haben, «obgleich auch letzteres nach mancherlei
frühreren gut bezeugten Erfahrungen möglich wäre,*) sondern
dass sie dieselben durch ihre eigene "Wahl (obgleich sie
dieses leugnen!) bei sich führten, so bleibt schlimmsten
Falls immer noch folgende Erwägung des Herrn Professors
Zöllner zu berücksichtigen, welcher auch eine solche Möglichkeit
bereits in den Kreis seiner Betrachtungen in Folge

*) Man sehe: „Kurze Notizen" sub h). Auch lassen wir noch
einen weiter aufklärenden Artikel von Miss Kistingbury: „Trügerische
Praktiken der Geister" in der III. Abteilung folgen.— Die Ked.


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