Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 508
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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508 Psychische Studien. V. Jahrg. IL Heft. (November 1878.)

die voll und mächtig hervorgetreten waren, bereit, in eine
höhere Welt sich zu erheben und ihren Verklärungspunkt
zu erreichen, schlugen in die gegenwärtige zurück und erstickten
den innem Lebenstrieb, der nun als ein Feuer der
Pein und Angst nach allen Seiten seinen Ausweg sucht.
Jede Stute, die aufwärts führt, ist lieblich, aber die nämliche
, im Fall erreicht, ist schrecklich Daher kündigt
Alles auf Erden ein gesunkenes Leben an. Die ganze
Erde ist eine gresse Ruine, worin viele verborgene Kräfte
und Schätze wie durch unsichtbare Mächte festgehalten
sind. Der Mensch ist mit ihnen verzaubert und verwandelt,
(dem Tode und einer katastrophenreichen Geschichte unterworfen
). Darum sandte Gott von Zeit zu Zeit höhere
Wesen, die ihm den Blick in die höhere Welt wieder öffnen
sollten. Vermöge eines magischen Zusammenhangs des
Menschen mit der Natur sind die Augen aller Geschöpfe
auf ihn gerichtet, weil auf ihn Alles berechnet war. Alles
scheint ihn mit stummem Seufzen anzuklagen oder stürzt
sich auf ihn als den allgemeinen Feind. Darum fehlen
aber doch nicht die vielen heiteren und wohlthätigen Kräfte
der Natur. Noch hat sie es nicht vergessen, dass sie durch
den Menschen weiter erhoben und befreit werden sollte,
dass auch jetzt noch in ihm der Talisman liegt, durch den
sie erlöst werden soll; darum kommt sie dem Menschen
dankbar entgegen, wenn er den Samen in die Erde streut,
und lohnt mit überschwenglicher Fülle. Alles drängt sich
also feindselig oder freundlich zum Menschen, Alles sucht
nur ihn und möchte sich seiner bemächtigen. Nachdem
einmal diese Welt als eine äussere fixirt worden, kann
alles Hohe und Göttliche zwar aus ihr sich emporheben,
aber es bleibt ein Fremdes in ihr, von dem sie bloss der
Träger ist, ohne es in sich selbst aufnehmen zu können.
Das waltende Gesetz geht nur auf die Erhaltung dieser
Unterlage; alles Andere ist ihm zufällig und muss es ihm
sein, so auch der Mensch. Die heiligste Nothwendigkeit
meines Innern ist kein Gesetz für die Natur. Es ist unsere
Pflicht zu erkennen, dass das Schreckliche nicht nur geschieht
und geschehen wird, sondern auch geschehen muss.
Man darf den Blick davon nicht abwenden und die Augen
zudrücken. Der Untergang des Schönsten, des Lieblichsten
in der Welt enthält doch eine Hinweisung auf eine andere,
höhere Welt. In dieser (gehemmten) Welt kann nicht
schon Alles geistig sein, das höhere Geistige kann erst in
der künftigen Welt kommen. Je mehr wir aber die Eingeschränktheit
dieser Welt erkennen, desto heiliger wird
uns jede Erscheinung einer höheren und besseren in ihr sein,


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