Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 523
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

523

Tischrückens u. s. w. als reinen Schwindel zu brandmarken.
Herr Cazeneuve Hess sich zuerst die Arme und Füsse an
einem Pfosten festbinden, worauf die Bande versiegelt und
über den Künstler ein improvisirtes Zelt gespannt wurde.
Nachdem das Zelt geschlossen war, hörten die Anwesenden
Schellengeläute, Trommelwirbel, Flötentöne etc. Als den
ausserhalb des Zeltes Harrenden der Eintritt gestattet
wurde, fanden sie auf Schiefertafeln Namen geschrieben,
Rechnungen ausgearbeitet, welche von Aussen dem Künstler
diktirt worden waren. Hierauf wurde ein Journalist mit
verbundenen Augen Herrn Cazeneuve in das Zelt mitgegeben
. Er wurde beauftragt, eine Hand auf Herrn
Cazeneuve's Stirne und die andere auf dessen Brust zu
legen. Kaum war das Zelt geschlossen, als das frühere
Goncert wieder begann und mit einem Pistolenschusse
endete. Nun traten alle Anwesenden in das Zelt ein;
M. Cazeneuve war nach wie vor festgebunden, die Siegel
waren unverletzt; der delegirte Journalist hatte an ihm
keine Bewegung verspürt. Bei näherer Besichtigung aber
bemerkte erst Letzterer, dass ihm der gewandte Taschenspieler
Uhr und Portemonnaie eskamotirt und ihm auch
noch den Knoten seiner Cravatte aufgelöst hatte." — Die
Beilage zu No. 205 der „Neuen Preuss. (Kreuz-) Zeitung"
vom 3, September 1878 bringt eine ähnliche Schilderung.
Dem berichterstattenden Journalisten, der das Alles erlebte,
waren eben, wie man sieht, die Augen verbunden!

b) Wie man den Scheintod erkennen kann.
Prof. Dr. Rosenthal hielt in Wien einen Vortrag: „TJeber
Scheintodt", dem wir Folgendes entnehmen: „Alle Symptome,
die man bisher als Beweise des Todes angenommen hat,
sind durchaus nicht untrügliche Anzeichen desselben. Weder
aus dem Gebrochensein des Auges, noch aus der Un-
veränderlichkeit der Pupille, der Muskelstarre, dem Mangel
der Herztöne und des Pulses und dem marmorgleichen
Sichabheben der Hand gegen Kerzenlicht kann man mit
Sicherheit auf den wirklich eingetretenen Tod schliessen.
Denn alle diese Anzeichen kommen in Folge gewisser
hysterischer Leiden und Vergiftungen, sowie tuberculoser
Krankheiten schon an dem lebenden Körper vor und fehlen
auch andererseits nach dem Tode in Folge anderer Krankheitsfälle
. Das Gleiche gilt von der Fäuiniss; und wenn
auch die Pariser Akademie der Aerzte die Lehre, dass das
Abnehmen der Temperatur am menschlichen Körper und
das Eintreten der Kälte ein untrügliches Zeichen des
Todes sei, als richtig erkannt und prämiirt hat, so ist
dieselbe gleichwohl nicht stichhaltig, denn die Erfahrung


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