Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 531
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1878/0543
Dr. Gustav Bloede: Psychometrische Studien.

531

Unbekanntscrf der sensitiven Person mit der in ihre
Hände gelegten Schrift und deren Urhebers, erfolgt, und
mit der nicht unbekannten Kunst, den Character eines
Menschen aus dessen vor Augen befindlichen Schriftzügen
zu „errathen'*, nicht das Mindeste zu thun hat.
Der psychometrische Characterzeichner wird über das in
seine Hand zu gebende Schriftstück in vollständiger Un-
kenntniss gelassen, er weiss nicht, ob er es mit der Handschrift
eines Mannes oder einer Frau, eines Kindes oder
eines Greises, eines lebenden oder eines vor irgend welcher
Zeit verstorbenen Menschen zu thun hat.

Da mir in der letzten Zeit Gelegenheit geboten war,
diese merkwürdige spirituelle Gabe an einer mit ihr in besonders
hohem und feinerem Grade ausgestatteten Dame
zu beobachten, welche zugleich den grossen Vortheil bot,
kein professionelles Medium zu sein, sondern ihre
psychometrische Begabung nur zur Unterhaltung oder Belehrung
ihrer Freunde in Ausübung zu bringen, so glaube
ich den Lesern der „Psychischen Studien" — in deren
Bereich die Besprechung der Psychometrie vorzugsweise
fallen möchte — einen Dienst zu erweisen, wenn ich sie im
Folgenden mit einigen Proben meiner zahlreichen Erfahrungen
mit dieser ausgezeichneten Psychometrie bekannt
mache« Ich wähle dazu aus einer reichhaltigen Sammlung
von Niederschriften der erhaltenen Characterschilderungen
die einiger Personen aus, welche nicht nur allen Spiritua-
listen, sondern auch in weiteren Kreisen bekannt sind, und
für welche daher allgemeines Interesse vorausgesetzt werden
darf. Vorauszuschicken sind jedoch noch einige Bemerkungen
über das bei diesen psychometrischen Untersuchungen beobachtete
Verfahren und die Psychometrin selbst.

Diese ist eine Dame der gebildeten Stände, zwischen
50 und 60 Jahre alt, Wittwe eines angesehenen Rechts-
consulenten in Brooklyn. Sie ist von der -Natur mit ungewöhnlichen
Gaben des Geistes und Gemüthes ausgestattet,
und verbindet namentlich mit einem scharfen beobachtenden
und kritischen Verstände, welcher sie auch im gewöhnlichen
Leben zu treffendem Urtheile über Menschen und
Dinge befähigt, jene Gaben in hohem Grade, welche unsere
Verbindung mit einer höheren Ordnung der Dinge, dem
Uebersinnlichen, vermitteln (Idealität, Intuition, Religiosität,
Spiritualität). Aus einer orthodoxen protestantischen Familie
stammend, — ihr Vater und Grossvater waren selbst Geistliche
der Baptistischen Kirche, — hat sie sich — Dank
der Stärke und Triebkraft ihrer Verstandes - Fähigkeiten
— schon in jüngeren Jahren von Schul- und Kirchen-

34*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1878/0543