Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 14
(PDF, 158 MB)
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II Psychische Studien. VT. Jahrg. 1. Hett. (Januar 1879.)

zeige vielmehr, dass schlechthin kein objectiver, sachlicher
Grand aufzufinden sei, um jene Möglichkeit zu bestreiten
, d. h. sie -ms empirischen oder aus logischen
Gründen als unmöglich oder als widersprechend zu
erweisen. Ich habe jenes hartnäckige Sträuben der „Auf-
geklärtenu, dergleichen auch nur als möglich anzuerkennen,
lediglich für eine Art von umgekehrter Geister furcht, für
die Grille eines negativen Aberglaubens halten können,
über dessen Proteste man bald ebenso Ircheln wird, als
»Jene sich jetzt noch ihrerseits zum Lachen berechtigt erachten
. Ein Kant, ein Lessing, selbst e;u Wie/and*)
fühlten diese Regungen. Sie erklärten jene Frage für eine
offene, nur durch Thatsachen zu entscheidende, aber
hochwichtige.

Und Schelling — neben jenen grossen Namen doch
auch noch eine Autorität — hat in seiner „Clara" nicht
nur aus sehr tiefgeschöpften Gründen zu jenem Glauben
sich positiv bekannt, sondern ebenso entschieden die Bedeutung
desselben gezeigt für das tiefere Gemüthslebeu
des Menschen, und aul die trostlose Leere, die Verflachung
desselben hingewiesen, wenn diese Ueberzeugung ihm geraubt
wird. Aber mit gutem Fuge erinnert er dabei, „dass eigentlich
nur die geordnetsten Gemüther mit der Frage aach einem
zukünftigen Leben sich beschäftigen sollten." Er kann
nämlich damit nur meinen : mit Fragen nach der nähern Beschaffenheit
desselben, mit willkürlichem oder phantastischem
Ausmalen und Beschreiben der künftigen Zustände und
Aehnlichexn. In diesem Betreff darf ich nun wenigstens
von mir bezeugen, und mein Werk giebt deu Beleg dazu,
dass ich keinerlei visionäre Begabung oder niediuimstische
Anlagen für mich in Anspruch nehme oder von daher Anregungen
empfangen zu haben behaupte. Und ebensowenig
besitze ich die Neigung, mir solche zu erwerben und aus

*) Zum Belege hierfür verweise ich auf seine drei Gespräche:
„Euthanasia" (6l. M. Wieland, Säinmtiiche Werke, herausgegeben
von Gr über, 18*21. Bd. 83, S. 140 folg.) Dieser zur Skepsis
sich neigende, sonst abe~ helhienkende und gesund urtheiiende Geist
beleuchtet in jenen Gevptäehen die Frage der Geistert rsencinangen
ausführlich, weil er ihrer Entscheidung für das praktische Loben die
grösste Bedeutung beilegt Er möchte gern dafür sich entscheiden,
vermag es aber nicht, indem ihm der „innere Widerspruch" nicht
gelöst werden kann, wie ein entleibter, entsinnlichter Geist dennoch
solle sinnlich empfunden w<rden, seinerseits durch sinnliche Mittel
solle wirken könn» n. Um nun dennoch eine ihm besonders glaubhaft
gewordene spiritualistische Ihat-ache nicht verwerfen zu müssen,
gelangt er zu einer sthr vernünftige n, ja das ganz Richtige vorbezeichnenden
Hypothese, über deren Bedeutung ich anderswo mich
erklart habe. „Vermischte Schriften", Leipzig 1869, Bd. II, 70.)


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