Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 17
(PDF, 158 MB)
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Prof. Zöllner: Weitere Experimente zur Metaphysik des Raumes. 17

bezüglich ihrer successiven Unterschiede nur die Anschauungsform
der Zeit in uns voraussetzen würde. Dieser Classe
von Empfindungen niüsste also dasjenige angehören, was
wir als das dem absoluten Räume zu Grunde liegende Reale
zu betrachten hätten.

Es ist nicht schwer, sich von der Richtigkeit dieser
Deduction durch ein anschauliches Beispiel zu überzeugen.

Gesetzt, es sässen in der Gondel eines Luftballons zwei
Personen sich gegenüber, und es befände sich der Ballon
in einem so dichten Nebel, dass die Insassen der Gondel
eines jeden Blickes auf die Erdö oder den bewölkten Himmel
beraubt wären. Plötzlich empfänden die Luftschiffer einen
Druck, welcher sie mit unsichtbarer Gewalt von einander
zu trennen sucht. Sie selbst würden sich diese räthselhafte
Druckempfindung nicht zu erklären vermögen, aber ein
Wesen, welches im Stande wäre> die absoluten Raumverhältnisse
des Ballons direct, ohne Verinittelung der relativen,
uns allein sinnlich wahrnehmbaren, Beziehungen zu anderen
Objecten zu erkennen, würde den Ballon sehr schnell um
seine verticale Axe in Rotation begriffen wahrnehmen, so
dass von diesem intelligenten Wesen jener unsichtbare
Druck lediglich als eine Wirkung der Centrifugalkraft auf-
gefasst würde. Ebenso würde in einem Menschen durch
eine sehr schnelle Rotation um seine Längsaxe die Empfindung
eines inneren Druckes erzeugt werden können,
den er, falls ihn nicht andere Umstände von einer Bewegung
unterrichteten, auf eine ihm unsichtbare, unbegreifliche
Kraft beziehen würde, die ihn von Innen heraus senkrecht
zu seiner Längsaxe zu zerreissen bestrebt sei. In diesen
Beispielen, wo wir den Ursprung des beobachteten Druckes
durch die Centrifugalkraft zu erklären im Stande sind,
manifestirt sich also die Realität des absoluten Raumes
und seines Verhältnisses zu unserer Körperwelt durch eine
Druckempfinduug, deren Ursprung wir ohne Kenntniss der
sinnlich wahrnehmbaren relativen Raumverhältnisse falsch
deuten and in abergläubischen Zeiten vielleicht auf böse
Geister beziehen würden.

In den vorher betrachteten Fällen wurde von einer
Wechselwirkung der Körper durch anziehende oder ab-
stossende Kräfte gänzlich abgesehen. Tritt noch eine solche
Beziehung unseres eigenen Körpers zu einem anderen, nicht
direct wahrnehmbaren Körper, hinzu, so ergeben sich noch
interessantere Beispiele für die Erzeugung von Raumvor-
Stellungen durch Veränderung intensiver Empfindungen,
Es mag mir gestattet sein, hierbei einen Fall aus meiner
eigenen Erfahrung anzuführen. Als ich mich im Jahre 1868

Fsyciiisehe Studien. Januar 1879. 2


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