Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 19
(PDF, 158 MB)
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Prof. Zöllner: Weitere Experimente zur Metaphysik des Raumes. 19

machen können. Da uns durch Uebung bis zu einem gewissen
Grade die vorausgesetzten Fähigkeiten innewohnen,
so erklärte ich mir durch diesen Verstandesprocess die oben
erwähnte Schätzung der Hebung und Senkung des Schiffes,
ohne wahrnehmbare relative Ortsveränderungen meines eigenen
Körpers. Da auch die inneren Theile des menschlichen
Körpers vermöge ihrer Schwere einen Druck auf die äusseren
Wandungen ausüben, so müssen auf einem Schiffe durch
die stetigen Bewegungen Schwankungen des Druckes, z. B.
der Eingeweide gegeneinander und auf die Bauchwandungen,
stattfinden, und hierdurch eine Reizung gewisser Nerven
erzeugt werden, deren Symptome bei empfänglichen Personen
in der sogenannten Seekrankheit zu Tage treten könnten.
Dass die inneren Druckschwankungen, bei der natürlichen
und willkürlich gewollten Bewegung des Gehens nicht ähnliche
Wirkungen erzeugen, dürfte in der durch Anpassung
und Abhärtung gegen diese Bewegungen erzeugten Unem-
pfindlichkeit begründet sein, etwa in ähnlicher Weise, wie
die jederzeit in unserem Auge vorhandenen Nachbilder von
uns gar nicht bemerkt werden und uns daher nicht stören.

Auf Grund der oben in der Schiffscajüte angestellten
Betrachtungen dachte ich am anderen Tage über die Oon-
struction eines einfachen Instrumentes nach, wodurch sich
Luftschiffer, wie ich glaube, in viel sicherer Weise als bisher
durch das Barometer, von der Höhe und den verticalen
Bewegungen des Ballons Rechenschaft geben könnten* Es
ist zu diesem Zwecke nur erforderlich, einen schweren
Körper, z. B. eine Bleikugel, an einer Sprungfeder*) aufzuhängen
und durch eine kleine, an der Kugel seitlich angebrachte
, Spitze die Schwankungen derselben auf einer
berussten Walze graphisch darzustellen. Wenn die constante
Rotationsdauer der Walze bekannt ist, so erhält man auf
derselben gleichsam graphisch die Differentialgleichung für
die verticale Bewegung des Ballons und kann dieselbe mit
Hülfe der für den betreffenden Apparat ermittelten Oott-
stanten**) integriren, d. h. die Geschwindigkeit und Höhe
des Ballons in jedem beliebigen Zeitpunkte bestimmen.

Da ein solcher Apparat gänzlich von den Schwankungen
des Luitdruckes unabhängig ist und durch eine beliebige
Masse des schweren Körpers oder des mit Quecksilber ab-

*) Es kann diese Federkraft auch durch ein mit Quecksilber abgeschlossenes
Luftvolumen bei constanter Temperatur (z. B. durch
Eiswasser) erzeugt werden, wo dann die Schwankungen eines Quecksilberniveaus
im luftleeren Baume einer Glasröhre zu reglstriren sind.

**) Das Verhältniss der bekannten Grösse der Beschleunigung
zur Verkürzung der Feder.

2*


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