Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 66
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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66 Psychische Studien. VI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1879.;

thätig, während es im spontanen oder magnetischen „Hellsehen
" in's Bewusstsein erhoben wirksam ist; (über welche
Verhältnisse in meiner „Anthropologie" umständlich verhandelt
worden).

Diese bisher vielleicht ausreichende, rein subjecti-
vistische Deutung jener Thatsachen zeigt sich dagegen unzulänglich
und wird viel gezwungener bei T odesahnungen,
welche durch jene Vorbedingungen nicht erklärt werden
können. Es scheint mir sogar bedeutsam für die ganze
Theorie, auf diesen Unterschied genauer einzugehen.

Bei gesunden, in frischer Lebensthätigkeit begriffenen
Personen, zumal wenn ihre Aufmerksamkeit auf ganz andere
Ziele gerichtet ist, als auf die Beachtung ihrer Körpergefühle
und ihres Befindens, ist es kaum erklärlich, wie
rein aus ihnen selbst urplötzlich Todesahnungen ganz
bestimmter Art entstehen können, noch dazu zu allermeist
von sicherem Erfolge begleitet. Da ist es nun beachtens-
werth, dass gerade die beglaubigsten, sogar berühmt gewordenen
Fälle von Todesahnungen zu dieser Kategorie
gehören, wo Krieger. Generale, Feldherrn eine ganz bestimmte
Vorahnung zeigen vom nächstens sie treffenden
Tode durch eine feindliche Kugel oder einen äussern Zufall.
(Beispiele bei Perty a. a. O. 8. 272. 274.) Dabei <-rwägo
man noch Folgendes. Ein Krieger kann im Felde jeden
Tag eines solchen Looses gewärtig sein. Ihn begleitet der
Gedanke daran mehr oder minder wohl fast beständig.
Aber im Andränge seiner Thätigkeit tritt er vor seinem
Bewusstsein ins Dunkel zurück. Er geht, wie man weiss,
sorglos, ja leichtsinnig seinem ungewissen Schicksal entgegen.
Wenn nun innerhalb dieser allgemeinen Stimmung unerwartet
und äusserlich ganz unmotivirt — (man beachte die in
obigem Citat angeführten Beispiele, namentlich die eingetroffene
Todesahnung des französischen Grossmarschalls
J)nroc, des Freundes von Kapoleon L und Aehnliches)
wenn nun dennoch plötzlich eine solche Ahnung hindurchbricht
und mit dem Gefühl ihrer Gewissheit das Bewusstsein
ergreift: so ist es psychologisch höchst unwahrscheinlich
und nach den Gesetzen der Vorstellungsassociation sogar
unzulässig, hierin bloss das Product eines zufälligen Einfalls
zu sehen, welcher nachher ebenso zufällig seine Bestätigung
findet. Billiger Weise wird man hier zu einem Räthsel, zu
einer Lücke in der psychologischen Erklärung sich bekennen
und einen Ausgleich dieser Lücke fordern müssen. Einen
solchen werden wir suchen, vielleicht auch finden in den
Analogien, welche die folgenden Abschnitte uns bieten.
Vom französischen Theosuphen S. Marlin wird berichtet,


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