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Fr, Hoffmann: v. Heilenbachs Theorie eines relat. Individualismus. 81
gabung zeugende Schrift in weiten Kreisen Interesse für
die Untersuchung und Prüfung der spiritualistischen Erscheinungen
zu erwecken vermag. Mit grossem Recht
schreibt er Zöllner einen hohen Beruf zu, weil ihn Gründlichkeit
, Reichthum tiefer physikalischer Kenntnisse und hochentwickelte
Verstandeskräfte auszeichneten. Diese Aeusse-
rung weckt in uns die Erwartung, dass der Yerf. auch die
andern Partieen des Zöllner'sehen Werkes beachten werde,
besonders diejenige, in welcher Zöllner seine hohe Achtung
vor der Gotteslehre Newloris, Montesquieu^, Kants, Hart-
soekers und Anderar ausdrückt, womit er denn doch bestimmt
genug diese Forscher ihren Principien nach hoch
über Schopenhauer und Hartmann stellt und sich selbst von
den Lehren der Letztem über das Absolute gründlich
trennt. Sollte diese Paitie des Zöll?ier'sehen Werkes den
Herrn Verfasser zu einer erneuten Prüfung der Principien
Schopenhauers und Hartmann"s veranlassen, so könnte das
auch für die spiritistischen Studien gewiss folgenreiche
Ergebniss gar wohl die Erkenntniss sein, dass Schopenhauer
und Hartmann oberflächlich und leichtfertig sich erweisen
gegenüber dem Tiefsinn der Erklärungen Newtons, Montesquieu
^, Kants etc.
Für die Leser unserer Zeitschrift sind die Erklärungen
dieser genialen Forscher von zu grosser Bedeutung, als dass
wir einige derselben ihnen hier vorenthalten sollten.
Newton erklärt im dritten Buche seiner Principien (1713):
„Die bewunderungswürdige Einrichtung der Sonne, der Planeten
und öometen hat nur aus dem Rathschlusse und der
Herrschaft eines Alles einsehenden und allmächtigen Wesens
hervorgehen können. Wenn jeder Fixstern das Centrum
eines dem unsrigen ähnlichen Systems ist, so muss das
Ganze, da es das Gepräge eines und desselben Zweckes
trägt, bestimmt einem und demselben Herrscher unterworfen
sein. Es folgt hieraus, dass der wahre Gott ein lebendiger,
einsichtiger und allmächtiger Gott ist, dass er über dem
Weltall erhaben und durchaus vollkommen ist.
Es ist klar, dass der höchste Gott nothwendig existire und
vermöge derselben Notwendigkeit existirt er überall und
zu jeder Zeit."
Montesquieu bemerkt in seinem Hauptwerk: „Esprit des
lois," (deutsch von Hauswald) wörtlich (1748):
„Diejenigen, welche behauptet haben, dass eine blinde
Notwendigkeit alle Wirkungen hervorgebracht habe, welche
wir in der Welt sehen, haben eine grosse Absurdität ausgesprochen
: denn gibt es eine grössere Absurdität
als eine blinde Nothwendigkeit, welche intelligente
Psychische Studien. Februar 1879, G
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