Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 84
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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84 Psychische Studien. VI, Jahrg. 2. Heft. (Februar 1879.)

dieser "Weise ganz ungerecht angezweifelten, sinnlich wahrgenommenen
Phänomene dos Spiritualismus. Für Herrn
M. Carriere existirte sonach Amerika wohl noch nicht für
gewiss, denn er selbst war nicht dort, und alle Anderen,
die dort waren, hätten also nur ganz unzuverlässige sub-
jective Eindrücke von seiner Existenz!? — Refer.J „Wird
der Glaube an persönliche Fortdauer durch das Zeugniss
psychischer Erfahrung bestätigt, dann ist allerdings das
Memento mori in das viel bedeutsamere Memento vivere (Gedenke
zu leben!) verwandelt .... Und dieser Glaube des
Spiritualismus ist für den Einzelnen wie für das Volksganze
nicht bloss trostreicher, sondern auch heilvoller, cultur-
fördernder, als der Glaube des Materialismus mit seinem
Folgesatz; 'Lasset uns essen und trinken, denn morgen sind
wir todt.' Der Spiritualismus behauptet, den Erfahrungsbeweis
für die Unsterblichkeit durch thatsächliche Geistermanifestationen
zu liefern; seine Gläubigen zählen bereits
nach Millionen, und wissenschaftliche Forscher und Denker
gehören zu seinen Bekennern. Da gilt wohl statt der Nichtbeachtung
und des Spottes der Spruch des Apostels: 'Prüfet
Alles und das Beste behaltet!' " — Aber vermag denn auch
wirklich jeder Einzelne Alles für sich allein zu prüfen?
Wo bleibt da die sonst so gerühmte und nothwendige
Theilung der Arbeit?

„Geistererscheinungen und Spukgeschichten"
— sagt Moriz Carriere an einer anderen Stelle seiner vorhergehend
erwähnten Recension der Fichte'sehen Schrift
über den neueren Spiritualismus — „kommen überall vor,
die Frage ist nur, was ihnen ThatsächJiches, Objectives zu
Grunde liegt und was dem Bereich der Täuschung, der
subjectiven Phantasiethätigkeit und persönlichen Deutung
angehört. Ich gebe Fichte Recht: der Geisterglaube ist
weder eine allgemeine Vernunft Wahrheit, noch eine angeborene
Idee; wenn er hinzufügt; er bezieht sich lediglich
auf ein Factisches und kann darum auch nur factisch entstanden
sein, so ist auch dagegen nichts zu erinnern; aber
wenn er fortfährt; 'factisch entstanden auf dem natürlichen
Erfahrungswege durch wirklich erlebte und unwillkürlich
geglaubte Geistermanifestationen/ so kann man wohl auch
sagen: factisch entstanden durch Phantasiegebilde und
Hallucinationen, die der psychologisch ungeschulte Sinn für
objectiv hielt und deutete, während sie nur subjectiv waren.
Fichte wird antworten: Es giebt classische Beispiele, wo die
Geistererscheinung Mittheilungen machte, die nur ihr bekannt
waren, oder wo die Bestätigung eintrat, dass der
ferne Kranke, Sterbende sich angezeigt, — und wir werden


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