Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 103
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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Alexander Aksakow: Der menschliche Magnetismus. 103

durch das Wort, die Bewegung oder jedes andere Mittel
wiedergegeben werden könne, — so würde das eine That-
sache von unermesslicher Bedeutung sein, vor welcher die
materialistische Physiologie sich beugen müsste und deren
sich die Psychologie und die Philosophie bemächtigen sollten,
um ihren metaphysischen Spekulationen eine neue Stütze und
frische Entwickelung zu geben. Diese Thatsache stellt der
menschliche Magnetismus unter vielen Formen und durch
viele Verfahrungsweisen fest. In dem Experimente, welches
ich projectirte, wünschte ich sie in ihrem einfachsten Ausdruck
dargestellt zu sehen, und zwar durch ein eben so
zwingendes wie für jede sich mit dem Magnetismus beschäftigende
Person leicht zu wiederholendes Verfahren.

Als ich Herrn Donato fragte, ob er mir nicht eine
Privat-Seance für gewisse Experimente geben könne, welche
ich im Auge hätte, zeigte er sich mit bestem Willen dafür
bereit, indem er mir versprach, sich den Tag und die Stunde,
welche ich ihm ansagen würde, zu meiner Disposition zu
halten. Nachdem ich mich zuvor durch ein Telegramm
angekündigt, begab ich mich am 17. November 1878 um
2 Uhr zu Herrn Donato, und nach einigen Minuten Unterhaltung
begaben wir uns ans Werk.

Erstes Experiment. Ich ersuche Herrn Donato j
mit Einschläferung der Mlle Lucile zu beginnen; er rückt
einen Lehustuhl zwischen die beiden Fenster des Zimmers,
einige Schritte von der Mauer entfernt. Mlle Lucile setzt sich
darauf, und in einigen Augenblicken schläft sie schon; wir
nehmen im Hintergrunde des Zimmers Platz, Angesichts
der Mlle Lucile. Darauf ziehe ich ein Notizbuch aus meiner
Tasche, welchem ich eine Karte entnehme, die ich Herrn
Donato übergebe, indem ich ihn gleichzeitig ersuche, Mlle
Lucile einzig durch blosses Anblicken die auf dem Papier
angedeutete Bewegung machon zu lassen. Es stand darauf
geschrieben: „Den linken Arm ausstrecken". Herr
Donato nimmt die Karte, erhebt sich, verhält sich unbeweglich
bei mir und blickt Mlle Lucile an. Nach einigen
Augenblicken beginnt ihr linker Arm sich zu rühren, löst
sich langsam vom Körper los, streckt sich aus und verharrt
in dieser Stellung so lange, bis ihn Herr Donato wieder
in seine natürliche Lage zurückversetzt.

Zweites Experiment. Ich übergebe Herrn Donato
ein weisses Taschentuch, welches ich mit mir gebracht
hatte, und ersuche ihn, mit demselben das Gresicht und den
Kopf der Mlle Lucile zu bedecken; die Ränder des Taschentuchs
fallen ihr bis auf die Schultern herab. Wir nehmen
unsere Plätze wieder ein. Ich übergebe Herrn Donato mit


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