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126 Psychische Studien. VI. Jahrg. 3. Heit. (März 1379.)
Philosophische Gedanken des Professors Wözel in
Leipzig über eine Erscheinung im Jahre 1805.
Geehrter Herr!
Die Hoffnung, dass diese inline Zuschrift, mit welcher
ich allerdings unberufener Weise Ihre kostbare Zeit in
Anspruch nehme, Sie wenigstens nicht unangenehm berühren
wird, hat mich verleitet, Beifolgendes einzuseuden. Bei
einem Abonnenten und eifrigen Leser der „Psychischen
Studien" werden Sie es wohl natürlich finden, wenn Verwandtes
auf denselben eine gewisse Anziehungskraft ausübt.
Ich bin zufällig vor einiger Zeit in Besitz eines 157
Seiten zählenden Buches gekommen, welches den Titel führt:
Meiner Gattin wirkliehe Erscheinung nach ihrem Tode.
Eine wahre, unlängst erfolgte Geschichte
für
Jedermann zur Beherzigung und vorzüglich für Psychologen
zur unpartheiischen Prüfung dargestellt
von D. J. K. W*)
Zofingen 1805."
Und auf der nächsten Seite die Widmung:
„Si\ Hochfürstlichen Durchlaucht,
Herrn Carl August,
regierendem Herzoge zu Sachsen-Weimar und Eisenach etc.
Dem ächten Beschützer und grossmüthigsten Beförderer
alles Wahren, Guten und Schönen."
Das Ganze ist geschrieben in Form eines Gespräches
mit einem, ebenfalls nur mit Anfangsbuchstaben bezeichneten
vertrauten Freunde.
*) Wir verweisen hierbei zurück auf unsern Arükel: „Die erste
Geistererscheinung im 10. Jahrhundert" im Juli-Heft 1874,
Seite 324-329* — Man vergleiche damit „Die Grenzboten" No. 34
vom 16. August 1877, wo in dem Artikel: „Aus dem alten Leipzig
1779" in einer Biographie: „Die sechs Decennien meines
Lebens. Seinen Kindern und Freunden gewidmet von Eugenius
Baron von Rosen" (Big&, Verlag von N. Kynmiel, 1877) eines Professors
Wezel Erwähnung gethan wird, der scharfe Epigramme gegen Prof.
Plattier und Andere machte und als ein kerniger, freidenkender Schriftsteller
characterisirt wird. Es scheint diess unser Autor zu sein.
Die Eed.
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