http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0210
180 Psychische Studien. VI. Jahrg. 1. lieft. (April 1879.)
wo er an dem Wirkungskreise des gegenwärtigen Lebens
grenzt. Da nun der Mensch schon liier bei seinem Fortschreiten
in der körperlichen und geistigen Vollkommenheit
vorzüglich auf seine Nebenmenschen zurückwirken kann, ob
sie gleich entweder noch nicht so weit, oder auch noch
weiter, als er selbst, hierin vorgerückt sind; so lässt sich
nach dem ähnlichen allgemeinen Naturgangs aller Entwicklung
auch annehmen, dass der Verstorbene ebenfalls
auf die noch hier Lebenden zurückwirken könne, freilich
nur unter gewissen Umständen, unter denen mancher
Lebende auch allein im Stande sein muss, dergleichen Einwirkungen
und Erscheinungen der Verstorbenen wirklich
wahrzunehmen. Denn da er dem "Wesen nach eine gleiche
Hülle mit ihm gemeinsam hat, so muss er auch von ihm
Einwirkungen unter gewissen Umständen aufnehmen können,
wobei man den sichtbaren Körper des noch Lebenden als
etwas ansehen muss, welches ihm nickt wesentlich gehört,
oder ihm doch nicht immer unentbehrlich nöthig ist. Die
feinere Hülle hat so gut, als die gröbere, ihre Sinnenwerkzeuge
. Denn das eigentliche nächste Organ, durch
welches die Seele Stoff zu Vorstellungen erhält, muss in
der feineren Hülle, hingegen die weitere Ausbildung
des gröberen Körpers nur derjenige Fortleiter sein, durch
den die Gegenstände der sinnlich wahrnehmbaren Erscheinungen
m der jetzigen Lebensperiode zu dem feinern
Werkzeuge oder Organe und hierdurch unmittelbar in die
Seele geführt werden.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0210