Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 197
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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Volkmar Müller: Im Banne des Magnetismus.

197

zu — ich öffnete — die Augen widerstanden noch der Kraft
— noch ein stärkerer Druck, und wie ein Flor legte es sich
auf die Augen, die ich trotz aller Anstrengung nun nicht
mehr aufzuschlagen vermochte.

Ein rasches „Wach", ein Hauch, und im Nu erhob ich
den Blick, überrascht meine Umgebung betrachtend.

Weitere Versuche blieben an diesem Tage ohne Wirkung
an mir. Hansen war diesmal weniger gut disponirt,
was leicht erklärlich, als das geheimnissvolle Muidum bei
ihm auch öfters in der Stärke und Ausdauer zu wechseln
pflegt. Kurz nach der Montagsvorstellung begann im Privat-
comptoir des Rerrn Römling Herr Hansen seine weiteren
Versuche mit mir. Eine Anzahl competenter Zeugen wohnten
denselben bei

Diesmal glückte Alles mit grösserem Erfolge. Nur
ganz kurze Zeit unterlag ich der Einwirkung des stechenden
und brennenden Blicks, den Herr Hansen auf mich warf,
als mich auch schon seine eigenthümliche Kraft in ihre
Kreise zog. %

Wieder wurden meine Augen geschlossen, der Druck
war schon krampfhafter, die Augenlider blieben fest and
unbeweglich, ein nebelartiges Wallen um sie war das Einzige
, was ich verspürte. Nun setzte Hansen seinen Blick
scharf in den meinen ein; er ging einige Schritte vorwärts,
wobei er seine Hände ausgestreckt lebhaft nach mir bewegte
.

Regungslos blieb ich zurück. Pochte ich doch auf
meinen eigenen Willen, ihm nicht zu folgen. Immer schneller
wurden Hansen!s Gestikulationen. Da, ich kann selbst nicht
sagen, wie es eigentlich geschah, neigte sich mein Kopf
nach vorn, er rückt weiter vor, das Gleichgewicht des
Körpers schwankt, der Schwerpunkt rückt aus seiner Lage
und, um den Körper nicht stürzen zu lassen, ziehe ich
mechanisch die Beine nach. Ich folge. Dann wieder dasselbe
Spiel. Immer muss der Kopf vorneweg, immer wieder
schleppen sich die Beine nach. Ich gehe, gehe Hansen nach,
um den Tisch herum, im Kreise, wohin mich sein Blick
lenkt. Hansen stösst mich zurück. Ich weiche. Der Kopf
beugt sich diesmal nach hinten, die Beine suchen rückwärtsgehend
ihren naturgemässen Halt.

Bei vollster Besinnung und Empfindung folgt hier der
Empfängliche willenlos dem Einflüsse einer Macht, wess-
halb, weiss er selbst nicht. Noch weiter geht Hansen. Mit
scharfer Bewegung streift er mein Gesicht und drückt wieder
scharf auf die Stirn. Er heisst mich meinen Namen sprechen.
Diess geschieht. Ein zweiter Druck, und dieselbe Bewegung


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