Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 201
(PDF, 158 MB)
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T. H. v. Fichte: Spiritualistisclie Momorabilien.

20 t

Sie setzte hinzu, es sei ihr in jenem Augenblick fast übel
geworden; und sie endigte damit, dass sie den Herrn von
Schwerin zum Zeugniss aufforderte, der „in seiner lakonischen
Weise" sich begnügte zu sagen: „Madame, alles Diess ist
wahr, wenigstens in Dem, was mich betrifft!"

Thiebault fügt von seiner Seite hinzu: So sehr sie auch
die "Wahrheit ihrer Erzählung garantirte, so wenig schien
sie an den Verkehr Swedenborgs mit ihrem verstorbenen
Bruder zu glauben. Sie sagte: „Menschen, die Geist haben
und das Wunderbare lieben, benutzen diese "Neigung, um
sich einen Namen zu machen. Herr Swedenborg war gelehrt
und sehr geschickt in seinem Fache. Ich kann nicht
begreifen, wie er gewusst hat. was Niemand hätte
wissen sollen; allein 3m Ende glaube ich doch nicht
dass er eine Unterredung mit meinem verstorbenen Bruder
gehabt hat." (Eine nicht unwesentliche Variante über
diesen letzten Punkt der Erzählung bietet der Bericht eines
andern Zeugen, welchem die Königin über den Werth der
Begebenheit eine günstigere Meinung äusserte. (Vgl. „Urkunden
" & 135, 136.)

So weit das Thatsächliche! Aber die alte, schon damals
ventilirte Frage bleibt: wie dasselbe auf „rationelle",
d. lu logisch denkbare, den Thatbestand zugleich vollständig
erklärende Weise zu deuten sei? Die schon damals
ersonnene Hypothese von Betrug, von Hofintriguen,
au denen Swedenborg theilgenommen, wenn nicht gar geleitet
habe, sind allzu absurd und willkürlich, um ihrer ernsthaft
zu gedenken. Und die Königin selbst fertigte eine Andeutung
dieser Art eines fremden Diplomaten mit den kurzen
Worten ab: je ne suis pas facilement dupe! Solehe Albernheiten
eines seiner Schlauheit sich rühmenden Dünkels, wie
sie noch jetzt mit grossem Gewicht uns vorgehalten werden,
um den Spiritualismus aus der Welt zu schaffen, erweisen
sich gerade in diesem Falle als widersinnig und durchaus
incompetent.

Nach Versicherung der Königin war sie selbst die
einzig noch lebende Person, die von jenem Gespräche und
von seinem geheimen Inhalt Etwas wissen konnte. Demzufolge
könnte man versuchsweise annehmen, — es ist
wenigstens nicht völlig widersinnig, da einigermaassen
Aehnliches, wenn auch noch lange nicht Gleiches, im
magnetischen „Hellsehen" vorgekommen sein soll: — Swedenborg
könne gleich bei der ersten Zusammenkunft von der
Königin selbst, während sie ihm den Auftrag gab und dabei
im eignen Innern dessen Inhalt vorstellend sich repro-
duciren musste, denselben mittelst einer „magischen" Durch-


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