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Wittig: Prof. Dr. Zöektor über I. II. von Fichte's Studie. 217
Stuttgarter Philosoph, und mit ihm viele Andre, bisher diess
«cthaii. Gewiss sind die vai das Treiben unheimlicher Kobolde
nur allzusehr erinnernden, vom dämonischen, nicht
cU\a engclischen Charakter der „spirits" Zeuguiss gebenden
Erscheinungen, in deren experimentale Erforschung Deutschlands
Naturforscher nun einzutreten begonnen haben, für
den Psychologen und Apologeten des Unsterblichkeitsglaubens
recht ärgerlich und unbequem. Allein sie vor allem heischen
jetzt nähere Untersuchung; erst nachdem die "Wissenschaft
sich mit ihnen gründlich abgefunden, kann die weitere Frage
zum Austrage gebracht wer den, inwieweit den Aussagen der
durch die Medien redenden Geister über Verhältnisse des
Jenseits, über ihre angebliche Identität mit verstorbenen
Personen, überhaupt über die Beziehungen ihres mehrdimensionalen
oder transcendentalen Seins zu unsrer dreidimensionalen
Erschcinungsweh, Glauben beigemessen werden darf
oder nicht. —
„Wir hoffen demnächst mittelst genaueren Eingehens
auf die naheliegende Frage nach dem Verhältnisse
moderner ,.Medien" zu den Besessenen der heiligen
Schrift noch einiges weitere Licht über das zur Zeit
immer noch so dunkle Gebiet verbreiten zu können. Do,ss
den heutigen „niediumistischen" oder „mesitischen" Phänomenen
im Allgemeinen Krankheitserscheinungen von
ähnlicher Art wie die Leiden der Dämonischen des
Neuen Testaments zu Grunde liegen, — mag immerhin ein
andersartiges Heilverfahien als das damalige ihnen
gegenüber erlaubt und geboten sein, — glauben wir schon
hier als unsere Vermuthung aussprechen zu dürfen." —
Wir möchten nach Lage des eigentlichen Sachverhalts
nur hinzufügen, dass Professor von Fichte mit seinem „In
hoc signo vinces!" wohl den richtigen Kernpunkt der ganzen
spiritualistischen Bewegung getroffen, aber in seiner Polemik
gegen die gerade jetzt allzu sehr hervortretenden spiritua-
listiseh-physikalischen Phänomene leider den Grund
übersehen hat, weshalb gerade diese im Kampfe gegen eine
materialistisch geschulte und gesinnte Welt zuerst als Sturmböcke
gegen die feste Mauer ihrer Selbstgewissheit, alles
Sinnenfällige schon im Prineip erkannt zu haben, verwendet
und geüihrt werden mussten. Dass sich die „Psychischen
Studien" vor dem höheren Theil der von Fichte bezeichneten
Aufgabe nicht verschlossen haben, beweist, dass der Herausgeber
derselben es zuerst mit dem höheren geistigeren Theile
seiner Aufgabe in der „Bibliothek des Spiritualismus für
Deutschland"' vergebens versucht hat, bei ihren Gegnern
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