Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 220
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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220 Psychische Studien. VI. Jahrg. r>. lieft. (Mai 1870.)

ein allbelebtes und seelenvolles Universum. Die lebendigen
Individuen als wirkende Naturen sind Einheiten, metaphysische
Punkte, aber nicht materielle Atome, (die gar nicht
wahre Atome, untheilbare Wesen, sind, weil nichts Materielles
einfach sein kann, sondern nur Corpuskeln — kleine
Körperchen — siud), sondern formelle Atome, die auch
wesentliche oder substantielle Formen, Monaden, genannt
werden können, und nicht weniger .Elemente der Dinge.

Jede Monade ist kraft ihrer Selbständigkeit unabhängig
von allen andern, Ca besteht daher zwischen ihnen kein Zusammenhang
als natürliche Gemeinschaft oder Mittheilung,
jede ist für alle andern undurchdringlich, sie nehmen nichts
von Aussen auf , und jede wirkt ohne alle Einwirkung und
Mitwirkung der andern. Diess ist nur möglich, wenn jede
Monade ihre eigentümliche Schranke hat. die sie aus
eigener Kraft behauptet und niemah überschreitet. Diese
undurchdringliche Schranke kann nur als körperliches Dasein
erscheinen. Ein Prineip der Mattrie ist in den Monaden
nothwendig. weil die Urdurchdringlichkeit xivr körperliche
Kraft sein kann. Die Kraft der Ausschliessung und
die der Selbstgestaltung sind in der Monade zu unterscheiden
. Die Monade ist als Substanz thätige Kraft, als
abschliessende Substanz ist sie beschränkte. Daher ist in
jeder Monade ursprünglich thätige und ursprünglich leilende
Kraft vereinigt. Vermöge ihrer beschränkten oder leidenden
Kraft muss sich jede Monade verkörpern (sieh als Körper
erscheinen). Die Körperkraft der Monade ist von der
körperlichem Masse zu unterscheiden. Jene ist das Piius,
diese das Posterius, jene materia prima, diese materia se-
cunda. Der ausgedehnte Körper entsteht, indem die Körperkraft
wirkt. Das beständige Wirken der Kraft der ün-
durchdringlichkeit - des Widerstandes ist die Ausdehnung
. In der Natur der Dinge selbst liegt die Kraft, vermöge
deren sich jede Monade (Sub^tmz) verkörpert oder
ausdehnt. Die Kraft, welche die Ausdehnung erzeugt, ist
nothwendig theilencl, gestaltend, bewegend. Mit der immer-
thätigen Kraft ist zugleich eine getheilte, gestaltete, bewegte
Kraft vorhanden. Bei der Allgegenwart der immer
wirkenden Kräfte ist die Materie überall g^theilt, bis in
ihre kleinsten Theile gestaltet, organisirt und bewegt. So
ist die Natur lebendig (nicht todtj und hiemit die gesammte
Naturbetrachtung dynamisch (nicht mechanisch). In diesem
Sinne sagt Leibniz: „Jeder Theil der Materie ist nicht bloss
theilbar ins Unendliche, sondern auch wirklich ins Endlose
getheilt, jeder Theil wieder in Theile, von denen jeder einzelne
seine eigentümliche Bewegung hat." Er erblickt nir-


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