Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 222
(PDF, 158 MB)
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222 Psychische Studien. VI. Jahrg. 5. IIA (Mai VW>.)

und Aeussern, die untrennbar sind, begriffen, in beständigem
Formenwechsel sind sie in immerwährendem Flusse. In der
körperlichen Natur walten nur mechanische Kräfte und
mechanische Veränderungen, Ausdehnung und Zusammenziehung
, Vermehrung und Verminderung, Bildung und Auflösung
, in unaufhörlichem Wechsel. Die Geburt ^er Wesen
ist nicht deren Entstehung, der Tod ist nicht deren Vernichtung
, sie sind nur Epochen in der Umgestaltung der
vom Ursprung an existirenden präformirten Individuen. Geburt
ist Entfaltung, Tod ist Verpuppung. Enthaltung ist
Vermehrung, Verpuppung ist Verminderung, immer stetiger
Fortgang von einer Form zur andern und nie Trennung
des Körperlichen von der Seele oder der Seele vom Körperlichen
. Alle Monaden, Kräfte, Substanzen, verkörperte
Seelen oder beseelte Körper sind unvergänglich, unsterblich.
Da der Mensch nicht bloss mibewusst vorstellend, sondern
als zur Vernunftstufe erhobene Centraimonade selbstbewusst
ist,*) so ist er als moralisches Wesen Person, und seine
natürliche Unsterbliclikeit, die er mit allen Monaden niederer
Stufen gemein hat, ist zugleich zur persönlichen und moralischen
Unsterblichkeit erhoben, und das einmal erworbene
Selbstbewusstsein dauert über die irdische Lebensstufe hinaus
ins Unendliche hin.**) Seine Unsterblichkeit ist zugleich
als moralische ewig selbstbewusste Unsterblichkeit.
In allen Monaden ist dieselbe Kraft der Vorstellung, aber
sie existirt unter verschiedenen einschränkenden Bedingungen.
Daher liegt die Verschiedenheit der Dinge in dem Verschiedensein
ihrei Schranken, also in dem Grade ihrer Kraft,
und die Verschiedenheit der Monaden ist eine graduelle,
wiewohl nicht quantitative. Das Princip der Specifieation
der Monaden ist der Grad der Vorstellung, und da die
Kraft der Vorstellung eine unendliche Gradation erlaub.,
so gibt es eine zahllose Fülle von Kräften, eine unendliche
Mannigfaltigkeit von Monaden. Die Gradation der Kraft
durchläuft einen Stufengang von dem niedrigsten Grade
zum höchsten, von der dunkelsten bis zur hellsten Vorstellung
. Die btschränkte Monade ist modriger als die
weniger beschränkte, die niedere ist unvollkommener als die
höhere. Alle höheren Wesen sind in den niedern unklar,
alle niedern Wesen in den höhern klar vorgestellt. Der
höhere Organismus ist eine ein Reich niederer Monaden
mitbeherrschende Contramonade, die Seele eines Monaden-

*) Leibmz's Psychologie von Dr. Friedrich Kuchner S. 24, T>4, 78 ff

**) Entwicklungsgeschichte des Geistes von Umtav Haujfe, S. 19,
20, 25, 33, 41.


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