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Wiederholuhg eines Zöllner'schen Versuches mit Privat-Medien. 245
„Böse Geister hindern Dich, zum Abendmahl zu gehen.
„Du wolltest es thun und hast diese Absicht verlassen.
„Gestern kam ich, um Dir zu sagen, dass Du, Theuere,
„ihnen nicht gehorchen möchtest. Ich werde diese ganze
„"Woche nicht kommen. Ich habe viel zu thun. Donnerstag
„nach dem Abendmahle will ich Dich besuchen."
„„Also, wenn ich das Abendmahl nehme, wirst Du zu
„mir kommen?""'
„Ja! Und ich werde Dir etwas schenken."
„„Was wird denn das für ein Geschenk sein?""
„Mein Geschenk kannst Du Allen zeigen."
„„Du wirst es mir am Tage der Communion geben?""
„Ja! in der Kirche."
Den 1. April.
„Ich habe gebeichtet. Nach dem Abendmahl ging ich
„auf meinen Platz in der Kirche und setzte mich. In
„meinen Händen fand sich plötzlich ein Strauss ein aus
„einer weissen Rose und Myrthenzweigen, umwunden von
„einer Locke mir gut bekannter, theurer Haare!
„Das war das versprochene Geschenk.
„Von der Kirche nach Hause gekommen, setzten wir
„uns an den Tisch. Unser himmlischer Freund war schon
„unter uns. Seine ersten "Worte waren:
„Euch Allen wünsche ich Glück. Ich bin froh für
„Euch. — Mein Herzchen! Bist Du auch zufrieden mit
„meinem Geschenk?"
„„Welche Bedeutung giobst Du denn Rosen und Myr-
„then?""
„Reine Liebe, Ewigkeit!"
„Nur mit Mühe gelang es mir, meine Thränen aufzuhalten
." ---
Den IM). April, 10 Uhr.
„& auf ihrem Stuhle sitzend, vorfiel in Trance, wo-
„von uns der Geist benachrichtigte. Nachdem wurde uns
„Allen der Reihe nacb eine Hand gezeigt, welche unserem
„Wunsche gemäss unsere Hände berührte und sich dem
„Gesichte Desjenigen näherte, der sie nicht deutlich genug
„hatte unterscheiden können. — Ich fragte den Geist, ob
„ich diess Händchen küssen könnte? Der Geist antwortete,
„dass seine Hand mitten :>uf dem Tische sein würde und
„dass ich sie durch eine Serviette verdeckt werde küssen
„dürfen. Zweimal küsste ich die mir theure Hand und
„überzeugte mieb dabei vollkommen von ihrer Realität: es
„war eine lebende, elastische Hand." —--
Diese Auszüge brachte ich vor, um die Aufrichtigkeit
und Herzlichkeit der Beziehungen der Verstorbenen zu
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