Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 295
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Prof. Perty: Neue Erfahrung, a. d. Gebiete d. myst. Thatsachen. 295

raschen wollte; aber die Mutter eilte mit banger Hast zum
Sopha, worauf sicli & gelegt hatte, und rief der durch eine
andere Thüre eintretenden Schwester Therese angstvoll zu:
„Wie bleich sie ist!" S. blickte nun in der gleichen Richtung
und sah höchst verwundert sich selbst mit leichenblassem
Gesichte und geschlossenen Augen auf dem Sopha liegen.
Mutter und Schwester beugten sich in banger Sorge über
sie und riefen ihren Namen, was Sophie bewog, gleichfalls
ganz nahe hinzutreten, um endlich gesehen zu werden; aber
in diesem Augenblick fühlte sie sich wie von einem Schlage
auf das Ruhebett geworfen. Schwer und mühevoll öffnete
sie die Augen und richtete sich mit Hilfe von Mutter und
Schwester auf. Nachdem sich S. etwas erholt hatte, erzählte
sie den Eltern das Erlebte, und diese staunten nicht
wenig, als sie ihnen die gelesenen Stellen und die geäusserten
Ansichten zum Theil wortgetreu wiederholte, da sie doch
drei Zimmer weit entfernt und die Thüren geschlossen
waren. Von einem blossen Traum kann deshalb nicht die
Rede sein, sondern sie war in ihrem tiefen Schlaf, wie ich
glaube, wirklich mit dem Geiste bei den Eltern, ohne diesen
sichtbar zu werden. — Am 6. November 1856 hingegen
wurde S. ihrem Bruder Daniel in B.-Trübau sichtbar, während
sie unwohl in Wien zu Bette lag in tiefem ohnmachtähnlichem
Schlaf.

Am Abend des 20, Juli 1858 sass S., innig vergnügt
aber ermüdet von den Arbeiten des Tages, indem am
darauffolgenden ein Familienfest stattfinden sollte, mit den
Ihrigen bei einem Glase Punsch. Da fiel ihr plötzlich ein,
dass am nächsten Morgen fr#h ihre Sprachlehrerin V.
kommen würde und sie ihre Aufgabe (eine Uebersetzung
aus dem Französischen in das Deutsche) zu machen vergessen
habe. Es war 10 Uhr vorüber und sie hierzu nicht
mehr fähig, weshalb sie verstimmt die Gesellschaft verliess
und sich im nächsten Zimmer in eine Ecke setzte, fortwährend
über das Unliebsame des Verhältnisses nachdenkend.
Da war es ihr plötzlich, als befände sie sich der Frau V.
gegenüber, und ohne im mindesten darüber zu staunen,
sprach S. sogleich zu Frau F. in scherzhaftem Tone von
ihrem Mismuth und der Ursache desselben, worauf die Vision
plötzlich, wie sie gekommen war, schwand, S. beruhigt
zur Gesellschaft zurückkehrte und dieser den Vorfall erzählte
. Am nächsten Morgen kam Frau V. und sagte unmittelbar
nach der Begrüssung, sie wisse schon, dass die
Aufgabe nicht gemacht sei. Hierauf erzählte sie in Gegenwart
det Mutter Sophien's, sie habe gestern Abend nach
zehn Uhr einen Bleistift zur Hand genommen, um psycho-


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