Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 300
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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300 Psychische Studien. VI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1879.)

die Augen auf und hätte sich an das Detail des in Mödling
geführten Gespräches nicht mehr ganz erinnert; aher glücklicherweise
hatte es der leutselige Herr ß. protokolliert (zu
dem sie sich also, wie die Spiritualisten das nennen, als
controlirender Geist verhalten hatte), und der hier mit-
getheilte Bericht ^st in Stratil's Sammlung aufbewahrt.

Den nächsten Tag, 22. Mai, richtete Herr StraUl an
seine Tochter Karoline in "Wien vier Fragen, betreffend Sophien9s
Leben und Thun am 21. Mai, und ob sie an diesem Tage
Nachmittags von 3—4 Uhr geschlafen, und ob und was sie
geträumt ho.be? Dass Sophie in dieser Stunde sich wegen
Kopfschmerz niedergelegt und geschlafen habe, war bekannt,
wegen des Träumens wurde Sophie von ihrem Bruder Anton
befragt, ohne dass derselbe ihr von Stratil's Schreiben etwas
sagte. Es war aber, abgesehen davon, dass es ihr überhaupt
am Willen fehlte, sehr schwer für sie, von jenen
Träumen " viel zu sagen ; sie gab an, hauptsächlich nur
sich daran zu erinnern, dass sie vom Körper weg an andere
Orte versetzt gewesen war. Bloss der erste Besuch stand
vollkommen klar vor ihrer Erinnerung, aber sie fand denselben
schon damals (wie auch jetzt) zur Mittheilung vorläufig
nicht geeignet. Die Erinnerung an den zweiten
Besuch war durch das Kindergeschrei verdunkelt worden
und sie vermochte über denselben anfangs wenig auszusagen.
Aber auf die fortwährenden Fragen erinnerte sie sich nach
and nach, dass sie mit zwei Herren, einem älteren und
einem jüngeren, in Gegenwart ihres, von diesen
nicht bemerkten, vor vier Jahren verstorbenen
Vaters heiter sich unterhalten und dass diese über das
von ihr Gesprochene verschiedener Meinung waren, was sie
unangenehm berührt habe.

Ihr Bruder berichtete dieses nach Mödling und erhielt
mit der Antwort des Herrn Stratil ein verschlossenes Packet,
das erst zu eröffnen wäre, nachdem Sophie einen Brief
von Herrn B. erhalten und sich auch über diesen ausgesprochen
haben würde. Diese Oorrespondenz und ihr
Zweck blieben S. verborgen, der Zweck auch Anton und
ihren Schwägerinnen Rosa und Karoline; sie konnten nur
Vermuthungen hegen und befolgten Herrn Stratil's Weisung
pünktlich. Bei der Vielgesohäftigkeit im Hause war die
Sache in wenig Tagen fast vergessen, als Sophie am 30. Mai
durch die Post ein zierliches anonymes Briefchen erhielt
mit der Photographie des Herrn Gustav B. des wörthchen
Inhalts: — „Mein Fräulein, hier bin ich, kennen Sie mich?
Im bejahenden Falle weisen Sie mir ein trauliches Plätzchen
auf dem Boden (Estrich) oder im Holzgewölbe an. Ist es


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