Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 341
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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I. H. v. Fichte: Spiritualistische Memorabilien. 341

druck und wahrem Interesse vom „Ahnen" und „Hellsehen"
bei Menschen und Thieren und nimmt diess ganze That-
sachengebiet gegen die „modernen Vorurtheile" aufs Moti-
virteste in Schutz. „Weil sie sich aus materialistischen
Gesichtspunkten nicht begreifen lassen und nicht nach der
Inductionsmethode der Differenz auf das Experiment ziehen
lassen," — als ob letzteres bei Moral, Social-
w is s e n s c h a f t un d P o Ii t ik nicht ebensounmöglich
wäre: — sollen sie nicht existiren. Der Verfasser
räumt die Wahrheit des spontanen und des künstlichen
Somnambulismus ein, mit der besondern Grabe ausgebildeter
Somnambulen, Heilmittel für sich selbst und etwa
noch für Andere die ihrem Herzen nahe stehen, zu entdecken.
Mehr noch werden von ihm wahrsagende Träume, Todes-
prophezeihungen, Ferngesichte in Raum und Zeit, Wissen
der eignen Zukunft, Warnungen vor Lebensgefahr, Tröstungen
bei Schmerz durch visionäre Eingebungen u. dgl. als
möglich zugestanden. Endlich lässt er sogar „die durch alle
Zeiten sich hindurchziehenden Wunder der Propheten,
Heiligen und Magier" gelten.

Indem nun die Lehre solchergestalt dem Spiritualismus
die breitesten Zugeständnisse einräumt, und zwar lediglich
aus dem sehr triftigen Grunde, weil die unbefangen
aufgefasste Erfahrung es also fordert:"
scheint uns die Gränze, auf die der "Verfasser jenes Zu-
geständniss einschränken will, eine durchaus subjective und
willkürliche; denn nur allzu deutlich ist sie ihm durch gewisse
„Vorurtheile" eingegeben, deren er sich noch immer
nicht entschlagen kann. Consequenter für ihn wäre es gewesen
, auch hier das Recht der Thatsachen anzuerkennen
, um von solchem voreiligen Schrankenziehen,
vorerst aprioristischer Meinungen halber sich fern zu halten.
Wir selbst behaupten mit einiger Zuversicht, schon im
Vorhergehenden so gesicherte spiritualistische Thatsachen aufgewiesen
zu haben, dass durcli deren factische Anerkennung
seine ganze Theorie hinfällig würde.

Entscheidender jedoch ist Folgendes. Alle jene von
ihm eingeräumten spiritualistischen Thatsachen, neben den
andern Hauptthatsachen des natürlichen und Geisterlebens,
sollen dem Denker gemeinsam zum Beweise dienen von
„der All-Einheit des TJnbewussten" und von
der bloss phänomenalen Bedeutung des Individuellen
. Ich habe schon in einer frühern Kritik der Lehre
gezeigt, dass und warum dieser Nachweis ein ungenügender,
missglückter Versuch geblieben sei. („Die theistische
Weltansicht und ihreBerechtigung" Leipzig


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