Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 372
(PDF, 158 MB)
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Prof. Johannes Huber: Moderne Magie.

Indess durchschaut Huber die Kunststücke der Herren
Christiani und Preyer bei den von ihnen so befürworteten
Taschenspieler-Nachahmungen und sagt: "Wenn aber Preyer
(auf solche nichtssagende Mittheilungen Christianis sich in
die Brust wirft und die Frage in die Welt hinausschleudert:
Was sagen nun die Spiritisten zu diesen Erklärungen? So
antworte ich, der ich kein Spiritist bin dass solche Widerlegungen
des Spiritismus mich erst in die Gefahr bringen
könnten, daran zu glauben. Auf alle Fälle bildet der Spiritismus
ein interessantes Problem der Psychologie des Zeitgeistes
."

Sein folgender Erklärungsversuch des Ursprungs des
modernen Spiritualismus bloss aus einer Eeaction des Ge-
müths gegen die Rohheit des Materialismus ei scheint uns
nicht als ganz stichhaltig. Er existirt eben mit seinen Erscheinungen
, weil er wirklich im Wesen des geistigen Menschen
begründet liegt, wie der Materialismus in dem des sinnlichen
Menschen. Eine blosse Reaction ist das nicht, sondern
nur die auch in vielen anderen Formen der Kunst und
Wissenschaft sich schon bethätigt habende Suprematie des
Geistigen über das Sinnliche. Seine Nachweise, des Vorhandenseins
des Spiritismus im grauen Alterthum -von des
Jamblichus „Mysterien der Aegypter" an bis herab m des
Chirurgen N. C. Paul „A treatise on fche Yoga-Philosophy"
(Benares 1851) bestätigen nur unsere obige Ansicht. Das
Hexenwesan des Mittelalters beruhte nach ihm wohl nicht
auf blossem Glauben daran. Wegen der Realität des animalischen
Magnetismus beruft er sich auf Hufeland und die
Akademie zu Paris, welche 1826 durch 70 Aerzte und
Naturforscher Fälle von Hellsehen constatiren Hess. Auch
David Friedrich Sirauss habe das Thatsächliche der Erscheinungen
bei der Seherin von Prevorst unumwunden
anerkannt, nur dieselben auf das Maass seines Verständnisses
zurückzuführen gesucht. Die Wissenschaft habe
demnach auch dem Spiritismus ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden
. Er tritt uns als eine neue Weltanschauung und
Religion und zugleich mit dem Programm einer sozialen
Reform entgegen. — Kant spiele leider, indem er Ernst
und Ironie geschickt in einander vervebe und das Eine
immer wieder durch das Andere in Frage stelle, mit dem
Leser, in Wahrheit aber suche er nur ^seine eigene Verlegenheit
zu maskiren, denn er konnte die ausserordentlichen
Dinge, die man von Swedenborg erzählte, nicht leugnen.
,,Dieses Schicksal \on Kant mag einen Jeden witzigen, der
sich vor eine ähnliche Aufgabe gestellt sieht." Trotzdem
versucht Huber ein paar Gesichtspunkte zur Lösung dieser


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