Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 373
(PDF, 158 MB)
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Psychische Studien. VI. Jahrg. 8. Heft (August 1879*) 373

spiritistischen Räthsel geltend zu machen. Die quaestio
facti scheint ihm beseitigt durch die Beobachtungen exacter
Naturforscher: „denn wenn unter den Vorbereitungen, die
sie trafen, und bei der geschärften Aufmerksamkeit, welche
ihnen schon die unerhörte Art der behaupteten Phänomene
von selbst aufnöthigte, keine sichere Constatirung von That-
sachen erzielt werden kann, dann dürfte die Möglichkeit
eines Thatsachenbeweises überhaupt zweifelhaft werden."
Doch glaubt er trotz ihrer Thatsächlichkeit noch nicht „sogleich
aus einer nebelhaften Transcendenz Erklärungsgründe
für sie herbeiholen zu müssen. . . . Aber sie werden gerade
durch den Aberglauben, der sich bei ihrer Deutung einzustellen
pflegt und der indess mit ihnen als Thatsache durchaus
in keinem nothwendigen Zusammenhang steht, so in's
Lächerliche gezogen, dass es Männern der Wissenschaft
nur mit grosser Ueberwindung gelingt, an sie überhaupt
heranzutreten; und so wird es leider versäumt, dieselben
für die Naturerkenntniss und Psychologie fruchtbar zu
machen." Er zielt offenbar auf die Gr e i s t e r hypothese
und meint: — „Vielleicht, dass wir es in den spiritistischen
Vorgängen mit einer Steigerung der seelischen Kräfte zu
thun haben. Dieselben würden zum grossen Theil begreiflich
, wenn wir der Seele als erkennender und wollender
entweder die Möglichkeit einer unmittelbaren Wirkung in
die Ferne (visio und actio in distans) oder einer durch
sublime Effluvien aus dem Organismus vermittelten vindi-
ciren dürften. In jedem Falle würden dann aus der Kraft
des Willens heraus ohne eine uns wahrnehmbare mechanische
Vermittelung sowohl an materiellen Gegen ständen, wie auch
in Anderer Seelen, Wirkungen, welche der Intention jenes
Willens entsprächen, erzielt werden können. Wenn die
Erfahrungen beim Hypnotismus bewiesen, dass eine Person
ihren Willen und ihre Vorstellungen in das Bewusstsein
einer anderen Person reflectiren und also dieselbe ganz nach
sich bestimmen kann, wenn also hier die Bilder des einen
Bewusstseins in einem andern gleichsam zum Abdruck gelangen
, warum sollte es ausgeschlossen sein, dass eine solche
Abspiegelung auch an materiellen Dingen, also z. B. der
AMruck eines Fusses auf dem Russpapier innerhalb der
verschlossenen Doppeltafei und Aehnliches, sich vollziehen
könne ? Lehrt doch heute die Naturwissenschaft, dass jedes
Zimmer auf seinen Wänden Photographien von den Ereignissen
, die in ihm spielten, tragen kann. Wenn der
Wille in das Fürsichsein eines andern Bewusstseins hineinzuwirken
vermag, so bedarf es auch nicht der Annahme
einer vierten Dimension, um Acte desselben in verschlossenen


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