Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 374
(PDF, 158 MB)
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Prof. Johannes Huber: Moderne Magie.

Räumen zu erklären. Selbst die sogenannten Materialisationen
, wenn ihnen etwas Thatsächliches zu Grunde liegt,
würden auf diese Weise natürlich begreiflich; denn entweder
sind sie die Reflexionen von Phantasiebildern der
Medien in das Bewusstsein der Anwesenden, die in diesen
durch Projection in die Sinnesorgane sich sensual gestalten,
oder es sind wirklich vorübergehende objective Bildungen,
ähnlich wie jeder Ton als flüchtige Gestalt in der Luft
schwebt, und die dann dadurch entstehen, dass jene Phantasien
an stattfindenden Effluvien aus dem Organismus des
Mediums einen Stoff zur Verkörperung erhalten. — "Weitere
Vorkommnisse, wie Suspension der Empfindung, Entwicklung
des Ahnungsvermögens bis zu einem deutlichen Hellsehen
, wunderbare Heilungen u. s. w., sind durch die Wissenschaft
selbst so gut bezeugte und verbürgte Thatsachen,
dass wir ihr Vorkommen bei spiritistischen Manifestationen
zu bezweifeln nicht berechtigt sind. Auch vermag sie unsere
Psychologie bereits zum Theil verständlich zu machen." —
Diese wie seine weitere physikalische Erklärung der
Phänomene ist überaus scharfsinnig gefasst, dürfte aber
immer nicht alle Erscheinungen des Spiritualismus decken,
besonders nicht diejenigen spezifischer Offenbarungen verstorbener
Personen, wobei weder aus dem Geiste und Bewusstsein
des Mediums noch aus dem der übrigen Anwesenden
geschöpft wird. „Mehr, als er ahnt, streift der heutige
Naturalismus an den Spiritismus" — behauptet H. in seinem
Sinne weiter. „Wenn Strauss die psychischen Acte in die
Kette der physikalischen Actionen einreihte und als eine
Transformation von mechanischer Bewegung und Wärme
auffasste, wie nahe lag ihm da der Schluss, dass Vorstellung
und Willen, wie sie sich aus der Bewegung der Materie
gebildet haben sollen, sich auch wieder in solche zurückverwandeln
und nun, aus dem Organismus in die Aussen-
welt abfliessend und übergehend, in derselben Wirkungen
hervorrufen, die uns, weil wir mit unsern Sinnen die Wellenkreise
, welche die vom Organismus ausgehenden Bewegungen
erregen, nicht verfolgen können, als mechanisch unvermittelte
Wirkungen in der Perne sich darstellen würden. Ja, warum
sollte nach dieser Hypothese sich nicht eine lebhafte Phantasie
in ein objectives Bild verwandeln können? Die Beobachtung
, dass die Medien nach ihren Productionen in
einen Zustand grösster Erschöpfung verfielen, würde dieselbe
nur stützen." — Dem wäre nur entgegenzuhalten, dass die
lebhafteste Phantasie eines noch so echten und genialen
Künstlers darum noch kein spiritualistisches Medium aus
ihm macht, sonst wären sie alle solche von Praxiteles an,


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