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Kurze Notizen.
a) Das „Budweiser Kreisblatt" No. 25 vom 26.
März d. J. brachte ein Schreiben des Glasfabrik- und Kunstmühlenbesitzers
Herrn Jos. Ed. Schmid in Annathal bei
Schüttenhofcn in Böhmen, worin Derselbe „als Selbstforscher
auf diesem Gebiete" (durcli Hinweis auf seinen vorjährigen
Artikel im Juli-Heft \ 873 der Psych. Stud.) und durch Bezugnahme
auf „Gelehrte ersten Ranges in Amerika, England,
Russland und Deutschland, welche als Augenzeugen für die
in ihren Werken behaupteten mediumistischen Thatsachen
öffentlich in die Schranken treten, wobei exacte Prüfungen
und streng wissenschaftliche Kritik der Vorgänge Hauptbedingungen
sind, es denn doch der Mühe für werth hielt,
die Aufmerksamkeit der Redaktion und ihrer Leser auf
den Spiritismus zu lenken." Die Redaktion hatte denselben
vorher für einen „Humbug" erklärt und sagte in einer
Note: — „Zum Beweise, dass wir fremde Anschauungen
über einen Gegenstand — wenn wir auch mit jenen durchaus
nicht gleicher Gesinnung sind — zu ehren wissen,
bringen wir voranstehend Ihr Schreiben vollinhaltlich zum
Abdrucke." — Damit wäre die Sache erledigt gewesen, wenn
nicht dasselbe Blatt am 5. April er. einen weiteren Artikel
über Spiritismus veröffentlicht hätte, worin die Red. sich auf
eine „ihr von sehr geehrter Seite aus Berlin zugekommene
Zuschrift" stützt, „welche die einst modern gewesene Geister-
seherei in einem ganz eigenthümlichen, jedenfalls wahren
Lichte erscheinen lässt." — „Es ist sehr schön," heisst es
in der Zuschrift, „dass Sie auch gegenteiligen Meinungen
in Ihrem Blatte Raum geben und gelegentlich auf das grosse
Spiritistenmedium Slade hinweisen lassen; es wird aber nicht
schaden, wenn Sie hinzufügen, dass es derselbe Mr. Slade
ist, bei welchem hier Redacteur Elcho den gewöhnlichsten
Schwindler - Hokuspokus nachgewiesen hat, so dass es das
'angepriesene Medium' vorzog, geräuschlos zu verduften,
statt uns weiter seine Künste zu zeigen." Und nun folgt
ein höchst lückenhafter Erklärungsversuch, was ein sog,
„Medium" sei, welcher vom amerikanischen Tischrücken
ausgeht und mit der Erklärung endet: „dann führten die
Geister den Medien die Hand, und diese schrieben die Gedanken
des Geistes nieder; endlich haben es die Spiritisten
soweit gebracht, dass ihre Medien die Geister sehen und
mit ihnen sprechen können (!!). Ein solches Medium war
nun auch der erwähnte Mr. Slade, der als Schwindler entlarvt
aus Berlin verschwand, um — anderswo Schwachköpfe
auf die Leimruthe fangen zu können."---Hierauf wandte
sich Herr Schmid mit einer diese verleumderischen Behauptungen
schlagend widerlegenden Berichtigung an die
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