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Kurze Notizen.
Redaktion des „Budweiser Kreisblattes," sandte derselben
alle einschlägigen Broschüren, Werke und Fingerzeige zu,
um Herrn Eichels vermeintliche Entlarvung Stades als einen
Herrn Eicho selbst befallen habenden Schwindel zu kennzeichnen
*), erreichte aber trotz seiner objectiven und ruhigen
Sachdarstellung keine Aufnahme seiner berichtigenden Erwiederung
, wohl weil er am Schlüsse die Bitte aussprach,
„ihm und den Lesern des Blattes unter überzeugenden
Gründen doch eben so offen zu sagen, wie es einem starken
Kopfe möglich sei, sich nach vorliegenden sorgfältig beobachteten
und mit Anderer Beobachtungen völlig übereinstimmenden
Thatsachen der Zahl der auf die Leimruthe
einer solchen Mediumschaft gefangenen Schwachköpfe zu entziehen
?" — Diese Frage seit April bis dato zu beantworten,
ist der betreffenden Redaction leider nicht möglich gewesen»
Nun, Stillschweigen unter solchen Umständen ist auch geredel
— Inzwischen hat sich Herr Schmid nicht abhalten
lassen, seine Studien auch auf den menschlichen Magnetismus
auszudehnen und mit eigenen Privat-Medien je nach
den sich darbietenden günstigen Stimmungen und Gelegenheiten
die Beobachtung mediumistischer Phänomene fortzusetzen
. Unsere vollste Hochachtung vor einem so energisch
sein Ziel verfolgenden Selbstforscher!
b) Denksäulen im Gebiete der Oultur und
Literatur. Von August Silber stein. (Wien, Braumüller,
1879) gr. 8°, 7 M. — ein Buch, welches neben Lebensbildern
älterer und neuerer Dichter auch einen Aufsatz: „Teufel
uud Hexen in Geschichte und Sage" enthält, der
einen gediegenen literarischen Beitrag zur Geschichte des
Volksgeistes und seiner angeblichen Verirrungen liefert.
c) Gedanken der Geister von jenseits des Grabes.
Von Baron Ludwig von Güldenstubbe und seiner Schwester
Julie. (Basel, 1879) — ist ein ganz kleines Büchlein von
86 Seiten in Westentaschenformat, welches die überlebende
Schwester des Barons von Güldenstubbe als deutsche Ausgabe
der „Geistergedanken," der englischen von 1867 und
französischen 2. Ausgabe von 1875 nach, nur anders gestellt
und vermehrt, dem spiritualistisch gesinnten Publikum vorlegt
. Es enthält CLXX1II Geistersprüche, jedenfalls durch
Schreibmediumschaft gewonnen. Wir citiren kurz folgende
*) Man sehe hierüber nur Herrn Prof. ZöUniefs „Wissenschaftliche
Abhandlung." II. Band, 3, Theil, Seite 377 ff., worin Elcho's Verhält-
niss zum Kedakteur der „Gartenlaube11 Herrn Keil in eine eigentümliche
Beleuchtung gerückt ist, indem Elcho auf des Letzteren Bestellung
schon im Voraus einen abfälligen Artikel über Slade zu bringen
übernommen hatte!— Referent.
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