Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 389
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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1. H. v* Fichte: Spiritualistiscbe Memorabilien. 389

ist überhaupt nur versucht worden, aus den verschiedenen
Formen und Abstufungen spiritualistischer Manifestationen
gewählte Beispiele vorzuführen, durch welche auf dem Wege
des ] nductionsbeweises die Realität des ganzen Erfahrungs-
Gebietes begründet werden soll Hier ist es die neue Aufgabe
, für die tiefere B edeutung des Spiritualismus überhaupt
beweisend einzutreten, indem wir auf Erfahrungen
dieser Art hinweisen, in denen eine gemüthvolle Absicht
, ein ethisches Wirken, eine providentielle
Fügung aus dem Inhalte der Manifestationen deutlich hervorblickt
und dadurch auch nach Rückwärts dem ganzen
Gebiet von Erscheinungen erst einen höheren Werth, eine
eigentümliche Würde verleihen kann. Ja ich habe behauptet
, dass jene Erfahrungen, auf ihren Ursprung und
erste Ursache zurückgeführt und in ihrer vollen Consequenz
erwogen, gerade geeignet seien, eine deutlich fühlbare Lücke
in der „theistischen Weltansicht44 auszufüllen, sofern es gilt,
den Glauben an „individuelle Vorsehung", — dessen keine
Religion entbehren kann und dessen keine entbehrt, wenn
es zu allermeist damit auch nur bei einer unbegriffenen
Ahnung bleibt, — zu thatsächlicher Ueberführung zu
bringen und von da aus zu begriffsmässigem Verständniss
zu erheben.

Die allgemein wissenschaftliche Seite der Begründung
bleibt natürlich hier unberührt; ich muss mich darüber auf
den Schluss der „Theistischen Weltansicht" (Leipzig,
1873. S. 272 flg,) beziehen. Hier genügen folgende Andeutungen
: Die „Vorsehung" nach ihrem allgemeinen Begriff
, wenn sie auf ganz „individuelle", dem bestimmtesten
Bedürfniss des Hülfesuchenden entgegenkommende Art
wirken soll, kann diess auf begreifliche Weise nur in dem
ganz bestimmten Verhältniss von individuellem Geist
zu Geist, völlig analog dem Verhältniss» welches wir (in
der „Ethik") als das Weltgesetz alles Oulturlebens und
aller Culturentwicklung nachgewiesen haben, der ergänzenden
Wechselwirkung zwischen mitthoilendem und empfangendem
Geiste („Genius"). Diese innigste, am Tiefsten in der
Eigentümlichkeit der Individualitäten, wurzelnde, beide
Theile gleichmässig beglückende Wechselanziehung reicht
nun über die irdischen Lebensverhältnisse hinaus und bleibt
ein unzerstörbares Band eigentümlicher Wirkungen zwischen
dem Diesseits und Jenseits; diess nun, auch als blosse
Hypothese betrachtet, hat an sich, wie man zugeben wird,
im ganzen Zusammenhange einer theistischen Weltansicht
nichts Unwahrscheinliches oder Ungereimtes, und gewisse,
alte wie neue, spiritualistische Erfahrungen bestätigen sie.


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