Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 394
(PDF, 158 MB)
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394 Psychische Studien. VI. Jahrg. 9. Heft. (Septombcr 1879.)

Gemüthszustande, mit allen Charakterzügen, Neigungen und
Abneigungen eintrete ins Jenseits, um dort seinen geistigen
Lebensweg fortzusetzen; — nach der innerji Gerechtigkeit
, die wir schon im Diesseits überall walten sehen und
welche auch dort Alles auf die Freiheit des Individuums
gestellt haben wird, die er durch Selbstwahl erringen soll,
was dort zu seinem Frieden, seiner Seligkeit ihm vorbehalten
ist. Hat doch selbst ein geistig sehr hochstehender
rRevenant*' behauptet, dass der neue Zustand ihm ,,extre-
mement nouveair*, d. h. dem Erwarteten nicht entsprechend,
überraschend erschienen sei! (Wir kommen später auf diess
wichtige Zeugniss zurück.) Und so lässt es sien wohl erklären
, wenn einzelne Stimmen der Unseligkeit, der Klage,
des Unvorbereitetsei n s warnend oder mahne ad zu uns
aus dem Jenseits herübertönen.

Dabei jedoch ist nicht ausgeschlossen, vielmehr gerade
eingeschlossen, der Glaube: dass au'\h dort, wie hier, der
Geist nicht allein gelassen und hülflos der Einsamkeit übergeben
sei; sondern dass eine weise Veranstaltung ihn in
ihre Pflege nehme. Ein grosser Naturforscher hat vor seinem
Ende diese Zuversicht aufs Herzlichste und Naivste ausgesprochen
, indem er den Seinigen das Bekenntniss aussprach
: dass er auf die Thatsache jener allgegenwärtigen
Weisheit gestützt, welche er in der Natur gefunden, getrost
dem Tode entgegensehe, indem auch dort dieselbe
Weisheit für ihn gesorgt haben werde. Es war Justus
Liebiy, der diess glaubte und aussprach. Dießem ächten
Naturforscherglauben huldigte auch ein Gauss (vgl. das
Titelmotto meiner Schrift über den „Spiritualismus"), ein
K. von Bär, wie nach seinem Tode öffentlich mitgetheilt
wurde; und Beide, gleichwie Jener, waren eben dadurch die
grossen Naturforscher, die glücklichen Entdecker, weil jener
Glaube in ihnen lebendig war und ihre Geistesaugen offen
erhielt für die enthüllbaren Geheimnisse der Schöpfung.

Freilich ist dieser Glaube nur ein Analogieschluss vom
Diesseits auf das Jenseils, mit all den logischen Cautelen,
die dabei zu gelten haben. Aber er scheint nicht unberechtigt
nach den mancherlei Winken vom Jenseits her, die
wir eben darum aufzusuchen haben. Und gewiss sind diese
vorzugsweise in den Thatsachen zu finden, welche wir Manifestationen
von ethischer Bedeutung nennten.

Wir beginnen mit der Erzählung eines vor nicht langer
Zeit vorgefallenen Familienereignisses, welche wir einem
neuern Werke über den „Traum" entnehmen. Volle Beglaubigung
hat übrigens der Bericht erst dadurch für mich erhalten
, dass die Thatsache von einem dabei Mitwirkenden,


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