Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 427
(PDF, 158 MB)
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Kurze Notizen.

427

liehe Spiritualisten." (Moniteur de la Föderation
Beige vom 15. Juillet 1879.)

g) Ueber Professor Fechner /urtheilt Julius Doboc in
„Reben und Ranken. Studienblätter" (Halle, Gesenius,
1879) 8°, 6 M. — in dem darin enthaltenen Aufsatze: —
„Die Berechtigung des Theismus vom Standpunkte der
Seelenfrage" in folgender anerkennender Weise: — „Zu
den interessantesten, gedankentiefsten Leistungen in der
deutschen Geistesarbeit der Neuzeit rechne ich Fechner9s
Versuch einer wissenschaftlichen Rettung und naturgesetzlichen
Construction des Theismus.*) Bewundernswerth
namentlich in der sinnvollen Verknüpfung auch der entlegensten
Beziehungen, durch welche dieser Denker seinem
Gegenstand eine ganze Reihe neuer und unerwarteter, aber
stets geistvoll entwickelter Gesichtspunkte abgewinnt, ist
er es nicht minder durch die Kühnheit der Anlage und
Ausführung. . . . Der Fech?ierJsehe Gedankenprocess hat,
wie soll ich sagen, etwas von einem naturwissenschaftlichen
Hellsehen an sich. Wenigstens liegt gewissermaassen der
Versuch eines solchen bei ihm vor, und dieser Versuch
hat etwas ungemein Reizvolles, da er sich mit einem seltenen
Aufgebot von scharfsinniger Combinationsgabe in ihm vollzieht
. . . . Alles weist uns in dieser zweifelvollen Welt,
in der Schein und Wesen, Schatten und Blendung unsere
Erkenntniss verwirren, auf das audiatur et altera pars hin.
Nur die Gattung erkennt. Nur indem wir keine Stimme
von Belang, die sich erhebt, ungehört verklingen lassen,
arbeiten wir an der Erkenntniss im Sinne der Gattung. . .
Die Vorstellung einer grenzenlosen Entwicklung zu unbekannten
Zielen und jeglicher Vermuthung entrückten
Bahnen muss meines Erachtens unverschränkt bleiben, und
das bekannte von einem hervorragenden Vertreter der
Wissenschaft (Du Bois Iteymond) einmal geäusserte Wort:
ignorabimus**) (nämlich was Materie und Kraft seien),
enthält in meinen Augen weniger eine Bescheidung als die
Anmaassung einer Entscheidung. In diesem Wissen, dass
wir nicht wissen werden, steckt mir eben zu viel Wissen.
Aber die schwere Kunst zu üben, ziemt dem Menschengeschlecht
: ruhig zu harren, bis die Nebelschleier allgemach
zerfliessen, die sich nicht mit Gewalt zerrcissen lassen, und
lieber das wahrhaft Sichtbare immer anhaltender und eingehender
untersuchen, als in den Nebel starren, bis es uns
vor Augen tanzt."

*) Die Tagesansicht gegenüber der Nachtansicht. Von
Gustav Theodor Fechner. (Leipzig, Brehkopf Sr Härtel, 1879,) gr. 8°.
VI, 274 S. — v*) Wir werden es niemals wissen! —


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