Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 434
(PDF, 158 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0464
434 Psychische Studien. VI. Jahrg. 10. Heft. (October 1879.)

Aus dem Gesichtspunkte derselben nun meine ich: das
ganze spiritistische Gebiet gehört zu den Schattenseiten der
"Welt; aber hat die "Welt keine Schattenseiten, und nutzt
es, von denselben zu abstrahiren? STur hat der Schatten
Unrecht, Licht selbst bedeuten zu wollen, wenn er mit
seinen wunderlichen Verzerrungen in den Tag hineinbricht.
Aber anstatt in Bildern fortzufahren, lassen wir uns auf
die heikle Sache selber ein, mit dem Gefühle freilich, in
ein Wespennest zu greifen.

Der Spiritist wird von vorn herein sagen: du hast dir
sehr viel überflüssige Mühe gegeben (V. 5 und XIII), das
Jenseits aus dem Diesseits heraus zu beweisen und zu con-
struiren; jetzt ist die Thatsache, dass es Geister des Jenseits
giebt, durch ihr Erscheinen selbst bewiesen und weiss man
direct mit ihnen zu verkehren.

Nehmen wir einmal an, es sei wirklich so, was kann
unsern Schlüssen mehr zu statten kommen, als dass die
spiritistische Erfahrung Bestätigungen dafür bietet? Und
thut sie es nicht wirklich? In der That, sehen wir näher
zu, so stimmen die spiritistischen Erfahrungen nicht nur im
Allgemeinen, sondern auch nach den wichtigsten Besonderheiten
zur Lehre der Tagesansicht vom Jenseits, als wie:
dass der Mensch schon im Diesseits von einer Welt jenseitiger
Geister umgeben ist, dass es ein Hineinwirken dieser
Geister in die diesseitigen Menschen und einen Gedankenverkehr
mit ihnen giebt (S. 45, 46). dass die Geister des
Jenseits nicht mehr an dieselben räumlichen Schranken gebunden
sind als diesseits (S. 43), dass ihnen ohne Augen
und Ohren doch ein weiter reichendes "Wahrnehmungsvermögen
als uns zusteht, dass sie noch mit der früheren
leiblichen Gestalt (ausnahmsweise sogar in's Diesseits hinein)
zu erscheinen vermögen (S. 45, 98 ff.), dass aber bei all'
dem das Dasein und Wirken dieser Geister normalerweise
so in unser diesseitiges Dasein und dessen Gesetzlichkeiten
verwebt und verrechnet ist, dass wir unter gewöhnlichen
Verhältnissen gar keinen Anlass haben, an die Gegenwart
und das Hineinspielen einer jenseitigen Geisterwelt in unsre
diesseitige Welt zu denken. Noch ehe das Wort Spiritismus
erfunden war, war diese Lehre als Folgerung und Bestandstück
der Tagesansicht in zwei Schuften*) aufgestellt.
Rücksichtslos auf diese unbeachtet gebliebene Lehre haben
sich die spiritistischen Thatsaehen entwickelt, und das Zusammentreffen
beider in jenen Hauptpunkten lässt sich
immerhin zu Gunsten der Wahrheit beider geltend machen.

*) Büchlein v. Leben n. d. Tode 1836 und dritter Theil des
Zendavesta 1851»


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