Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 437
(PDF, 158 MB)
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Gustav Theodor Feehner: Spiritistisches.

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krampfhaften Zucken bis zur halben oder völligen Bewusst-
losigkeit) je wunderbarer die Manifestationen sind; die
Medien fühlen sieb im Allgemeinen davon angegriffen, und
zumeist ist wohl ihr Nervensystem überhaupt ausser Gleichgewicht
. Was die jenseitigen Geister, sog. Spirits thun,
oder was als Thun derselben angesehen wird, weil es in
Zusammenhang mit entschiedenen Aeusserungen einer Intelligenz
auftritt, von der man sonst keinen Quell anzugeben
weiss, ist meist nur vergeblicher oder läppischer Spuk;
Tische, Stühle, Sophas, Bettstellen werden gehoben, um-
gestossen, verrückt, zerbrochen, und damit Gesetze aufgehoben
, umgestossen, verrückt, gebrochen, die unser normales
Leben und hiemit auch unstreitig das jenseitige regeln, soweit
es mit dem diesseitigen zusammenhängt, und in dasselbe
eingreift. Ein Znsammennehmen spiritistischer Kräfte
zu einer praktisch nützlichen Leistung ist meines Wissens
noch nicht vorgekommen, und so stark die physischen Kraft-
äusserungen der Spirits mitunter erscheinen, so zwecklos
und kunststückähnlich erscheinen sie zugleich. Auch ist
aus Allem, was die Spirits klopfen, schreiben und sprechen,
bisher noch keine Förderung, sei es unseres höheren oder
historischen Erkenntnissgebietes hervorgegangen.

So gut es nun eben gehen mag, erläutere ich mir
hienach das in den spiritistischen Thatsachen zum Vorschein
kommende Verhältniss zwischen Diesseits und Jenseits, insoweit
ich nicht umhin kann, ein solches als im Spiele dabei
zuzugestehen, durch folgende aus dem Diesseits selbst
geschöpfte Analogie, womit ich dem, überall in der Lehre
vom Jenseits befolgten, Principe treu bleibe, in den Verhältnissen
des Jenseits nicht sowohl einen Abbruch der
Verhältnisse des Diesseits als eine causal daraus hervorgegangene
Erweiterung und Steigerung derselben zu erblicken
. Diese aber kann nun eben sowohl auf die abnormen
als normalen Verhältnisse des Diesseits bezogen
werden.

Es giebt Gesetze gesunden geistigen Lebens in uns,
aber sie wrerden mitunter durchbrochen, Erinnerungsgestalten
, noch häufiger Phantasiegestalten, gewinnen mitunter
die Kraft sinnlicher Wirklichkeit, und spielen störend, verwirrend
in's Reich der Anschauungen hinein. Wir nennen
es Hallucinationen, Phantasmen; oft sind sie bei Verrückten
mit Bewegungen^ die nicht minder aus den Gesetzen körperlich
und geistig gesunden Lebens heraustreten, verbunden.
Es ist ein krankhaftes Verhältniss zwischen dem kleinen
Diesseits und Jenseits, was wir als Anschauungs- und Er-
innerungsleben schon diesseits in unserm kleinen Geiste


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