Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 443
(PDF, 158 MB)
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I. IL v. Fichte: Spiritualistische Meraorabilien. 443

eintretend, zunächst, wie er sollte, der Gemahlin seines
Chefs, der Baronin St. sieh vor, neben welcher Julie von
Güldensiübbe zufällig sass. Diese, bei ihrer grossen Sen-
sitivität für (den Andern unwahrnehmbare) Geistereinflüsse,
sah, den jungen Mann erblickend, zugleich hinter ihm
eine dunkle ihr unbekannte Gestalt stehen. Dadurch, wie
gewöhnlich, in den höhern Zustand eigentlichen Hellsehens
versetzt, erhob sie sich und bat den etwas befremdeten
jungen Grafen, ihr in ein einsames Zimmer zu folgen, indem
sie ihm eine geheime Mittheilung zu machen habe.
Hier angelangt, eröffnete sie ihm, dass jene Gestalt sich
ihr als der Geist seines verstorbenen Grossvaters angekündigt
habe, (der als russischer Gouverneur in "Warschau seiner
Zeit grossen Hass der Polen auf sich gezogen und von dem
ein Gerücht behauptete, dass er an Vergiftung gestorben
sei). Er begleite seinen Enkel unsichtbar, um ihn vor
dem Hasse und den Nachstellungen eines feindlichen Familiengliedes
zu warnen und zu schützen. Dann kamen
Mahnungen ernstester Art gegen sein „unmoralisches" Leben,
dadurch motivirt: „dass er seinen Enkel bewahren wolle
vor dem unseligen Zustande, in welchem Er sich befinde."
Der junge Mann — diess ist durch sein eigenes
Zeugniss erhärtet — verstand nicht allein den
ganzen Sinn und die hohe Bedeutung jener Warnungen,
sondern erkannte auch die Gerechtigkeit des schweren ihn
treffenden Tadels, indem er nachher einem Freunde und
Theilnehmer seiner Genüsse, dem Grafen F., tief reuig das
Geständniss machte, dass er sein Leben zu bessern entschlossen
sei.

Soweit steht die Betheiligung Juliens an der Sache mit
Sicherheit fest. Zweifelhafter ist der Nebenumstand: ob
der Geist der Dame auch das Gerücht seiner Vergiftung
bestätigt habe. Der andere Hauptzeuge für mich, Ludwig
von Güldensiübbe, den ich befragte, wusste nichts davon; und
so möge es dahingestellt bleiben; nur dass diese Differenz
der Ueberlieferung der Wahrheit der Hauptsache keinen
Eintrag thue*

Hierbei ist nämlich noch Folgendes von Bedeutung. Die
Schwester theilte ihrem Bruder — wie dieser mir auf
Ehrenwort versicherte — vom Inhalte jenes Gespräches
nichts mit; — wie denn solche Offenbarungen überhaupt
als tiefes Geheimniss behandelt werden, wie er bemerkte.
(Ich kann diess bestätigen, indem auch die Seherin von Pre-
vorst nur ungern und mit Widerstreben von Dergleichen
sprach, was ihr mancherlei "Büge und Ungunst zuzog.) Erst
von dem Grafen M. selbst erfuhr er den ganzen Inhalt der


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