Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 454
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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454 Psychisclie Studien. VI. Jahrg. 10. lieft. (Oetober 1879.)

hätte die Ursache einfach nicht gefunden. Wenn man sie
nun findet, den verborgenen Magnet nämlich, so würde sich
herausgestellt haben, dass das Loch in unserer Erkenntniss
war, die schlecht oder gar nicht suchte, oder nicht fand.
Bei mir erhielt die Magnetnadel Stösse, und ging auf gedachtes
Commando — so versicherte wenigstens der anwesende
Fürst L.......— unter Bedingungen, die alle

(bei sich etwa getragenen) Magnete Slades nicht verursacht
haben konnten. Ist deshalb an eine Aufhebung der Naturgesetze
oder der Causalität nur zu denken? Gewiss nicht,
das Loch ist in unserem Wissen, und darum hat ein
Forscher den Experimenten nachzugehen, nicht aber sich
von ihnen auszuschliessen. Wundt gesteht selbst zu, dass
die Hexenprocesse eine frappante Aehnlichkeit der damaligen
und heutigen Vorkommnisse zu Tage treten lassen; liegt
da der Gedanke nicht nahe, dass em diessbezügliches Loch
in unserem Wissen sich befinde?

Ausser diesem ganz unrichtigen Schlüsse im Betreff
der Aufhebung der Naturgesetze, sind es die ConSequenzen
, die Wundt perhorrescirt. Denn dass es dann
Gespenster — wie er sich ganz richtig ausdrückt — sein
müssten, und zufolge der sichtbar werdenden Organe abgestorbene
Menschen, das ist ihm einleuchtend. Wenn das
aber der Fall wäre, so sähe er sich zu folgenden Schlüssen
genöthigt: —

„Physisch gerathen die Seelen unserer Verstorbenen in
die Sclaverei gewisser lebender Menschen, der sogenannten
Medien. Diese Medien sind, gegenwärtig wenigstens, nicht
sehr verbreitet und scheinen fast ausschliesslich der amerikanischen
Nationalität anzugehören. Auf Befehl derselben
führen die Seelen mechanische Leistungen aus, welche durchgängig
den Charakter der Zwecklosigkeit an sich tragen:
sie klopfen, heben Tische und Stühle, bewegen Betten, spielen
Harmonika u. s. w."--

Ei, ei, Herr Professor! Wenn Sie Ihre Freunde in
Leipzig und Umgebung, etwa auch mich aus Wien zu
Tische laden würden, und einige eben in der Lage wären,
dieser Einladung Folge zu leisten, wären diese dann in
Ihrer physischen Abhängigkeit? Ich kann nicht jede Einladung
annehmen, und ich will es auch nicht, es würde
eines besonderen Motives bedürfen, um z. B. deshalb nach
Leipzig zu reisen. Glauben Sie, dass sich das bei jenen
Wesen nicht auf analoge Weise verhalten werde? Wenn
ich einen Ihrer Wünsche erfülle, so habe ich noch nicht
Ihren Befehlen gehorcht; wenn ich Ihre Wünsche nicht
erfülle, so beweist diess wieder nichts gegen meine Existenz.


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