Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 459
(PDF, 158 MB)
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Dr. H. Ulrici: Ueber den Spiritismus als wissenschaftl. Frage. 459

(physischer) Ursachen die Thätigkeit freier (psychischer)
Kräfte eingreift und die Wirkungen jener modificirt. Die
frühere deterministisch-mechanistische Voraussetzung sei viel
zu complicirt, um verständlich zu sein, und vermöge durchaus
nicht die zwar im Allgemeinen in der Natur herrschende
Gesetzmässigkeit und Ordnung, im Einzelnen dagegen waltende
grosse Mannigfaltigkeit und Veränderlichkeit zu erklären.
Freie Kräfte aber heben die Wirksamkeit der allgemeinen
Naturkräfte nicht auf, sondern modificiren sie nur, d. h.
ändern die Wirkung derselben im einzelnen Falle ab. Weder
die gewöhnlichen menschlichen, noch spiritistischen Kräfte
stürzen die allgemeinen Naturkräfte um, sondern leiten,
verstärken oder schwächen dieselben höchstens nur ab.
Folglich seien Prof. Wundfs Behauptungen, „die Gesetze
der Schwere, der Elektrizität, des Lichts und der Wärme
würden durch die spiritistischen Erscheinungen umgestossen",
und ,,die Voraussetzung einer allgemeinen Causalität müsse
alsdann von der Naturwissenschaft aufgegeben werden",
einfach hinfällig.

Die spiritistischen Erscheinungen, als thatsächlich anerkannt
, seien nicht so sehr für die Naturwissenschaft als
für die Philosophie Zeugnisse für die Ethik, für die Unsterblichkeit
der Seele und deren freies selbstthätiges Eingreifen
in den Ablauf der Naturgeschehnisse. Der Einwurf
von ihrer Aehnlichkeit mit Taschenspielerkunststücken wird
durch die Betrachtung ihrer zu Tage liegenden Einfachheit
und deutlichen Beobachtbarkeit zurückgewiesen. Gegen den
weiteren Einwurf des Prof. Wundi, dass die spirit. Erscheinungen
nicht nur mit den Naturerscheinungen, sondern
auch mit den freien menschlichen Handlungen wenig Aehnlichkeit
hätten, giebt Prof. U. zu, [was Referent an seiner
Stelle unmöglich hätte thun können], dass der Inhalt der
Schriften des selbstschreibenden Schieferstiftes, wenn auch
nicht „Blödsinn", so doch durchgängig (?) so unbedeutend
sei, dass er der Mittheilung kaum werth erscheine; ferner
erschienen die meisten sog. physikalischen Manifestationen
der Spirits so willkürlich und zwecklos, dass man sie kaum
als Handlungen intelligenter Wesen auffassen könne. [Denselben
zwecklosen Schein trugen aber nach des Referenten
Erachten alle sog. physikalischen ersten Versuche, wie z. B.
des Archimedes Malen von Dreiecken und Figuren in den
Sand, Galvanis Experimente mit den zuckenden Frosch-
schenkeln, des Erfinders der ersten Dampfmaschine Topfdeckelstudien
u. s. w.J Herr Prof U. macht jedoch geltend, v
dass die spirit. Erscheinungen überhaupt in letzter Instanz
auf der Initiative der göttlichen Vorsehung beruhen und


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