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Benjamin Coleman: Die Geschichte d. Spiritualismus in England. 501
keinen intelligenteren und thätigeren Arbeiter giebt, gab
zuerst „The Confessions of a Truth Seeker" (Die Bekenntnisse
eines Wahrheitsliebenden) und später ein grösseres
Werk, betitelt: ,;The Two Worlds" (Die beiden Welten)
heraus, welches in seiner Vertretung der Wahrheit des
Spiritualismus seine Stellung auf dem Boden der Bibel
nimmt und, indem es eine Masse der nützlichsten Belehrung
enthält, das ganze Gebiet beherrscht und ein höchst schätzbares
Nachsehl agebuch bildet. Sein Ton kann aus den folgenden
Bemerkungen in des Verfassers Vorwort erkannt
werden: —
„Die Christen schämen sich heut zu Tage, oder sie
glauben zu erleuchtet zu sein, um an das directe Zeugniss
eines zukünftigen Lebens zu appelliren, welches die That-
sachen spiritueller Manifestationen liefern; obgleich ihre
Bibel das grösste Vorrathshaus spiritueller Thatsachen ist
und die christliche wie jede andere Religionsform in ihnen
gewiegt sind. Aber obgleich dieser Weg jetzt respectabel
und fashionable ist, so sollte man doch bedenken, dass er
nur eine Mode ist, — dass der allgemeine Skeptizismus über
diesen Punkt in der christlichen Welt von allerjüngstem
Datum ist, und dass er beständig fortgeschritten ist, und
dass in paralleler Linie mit ihm der Fortschritt der materialistischen
Philosophie stattgefunden hat, die Leugnung der
Offenbarung und einer geistigen Welt, und die Hinneigung
des Glaubens zu einem verschwindenden Punkte, bis wir
endlich im Schoosse der eingesetzten Kirche dieses Landes
von einigen ihrer anerkannten und hervorragenden Lehrer
den Versuch gemacht finden, ähnlich, wie es die Gottesgelehrten
und Professoren in Deutschland gethan haben, sich
des übernatürlichen Elementes ganz zu entledigen. Wäre
diese Bemühung erfolgreich, so könnten wir mit dem Gesetz
sprechen: ,Siehe! das Reich Gottes ist verschlossen und nur
ein Reich der Schriftgelehrten und Pharisäer anstatt desselben
herbeigekommen!' Auch darf dieser Zustand der
Dinge uns nicht überraschen; er ist ein übereinstimmendes
logisches Resultat der Leugnung existirender geistiger
Wirkungskräfte."
Schliesslich gehört in diese Kategorie noch ein recht
tüchtiges Buch: „Froni Matter to Spirit" (Von der Materie
zum Geiste) von Mrs. De Morgan, mit einem bewunderungswürdigen
Vorwort aus der geschickten Feder des Professors
De Morgan, des ausgezeichneten Mathematikers,*) Er sagt: —
*) Siehe „Psychische Studien", I. Jahrg. 1874, IL Heft, Seit 72 ff. —
Desgleichen „Der Spiritualismus und die Wissenschaft" (Leipzig,
0. Mutze, 1872), 8. 6 ff. — Der üebersetzer.
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