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502 Psychische Studien. VI. Jahrg. 11. Heft. (November 1879.)
„Ich will weder für noch wider die Schlussfolgerungen
dieses Buches einstehen. Ich hin schon befriedigt durch
den Nachweis einiger der erzählten Thatsachen; von
anderen habe ich nun so gute Beweise, als Zeugnisse sie
nur liefern können. Ich bin vollkommen überzeugt, dass
ich auf eine "Weise, welche jeden Nichtglauben unmöglich
machen sollte, sogenannte »spirituelle oder geistige Dinge'
gesehen und gehört habe, welche von keinem vernünftigen
"Wesen durch Betrug, Zufall, oder Irrthum erklärt werden
können. So weit fühle ich den Boden fest unter mir. Aber
wenn es sich darum handelt, welches die Ursache dieser
Phänomene ist, so finde ich, dass ich keine der bis jetzt
vorgebrachten Erklärungen annehmen kann. Wenn ich
verpflichtet wäre, unter Dingen zu wählen, die ich begreifen
kann, so würde ich sagen, dass sie die Wirkungsweise einer
Verbindung von Willen, Verstand und physischer Kraft
ist, welche nicht diejenige eines der anwesenden menschlichen
Wesen ist.
„Aber da ich es für sehr wahrscheinlich halte, dass
das Universum manche — ich möchte sagen: eine halbe
Million — Agentien enthalten mag, über die noch kein
Mensch etwas weiss, so kann ich nur vermuthen, dass ein
kleiner Theil dieser Agentien, etwa 5000, zur Hervorbringung
aller Phänomene auf verschiedentliche Weise befähigt ist
oder zur Lösung der ihnen zugemutheten Aufgaben getrieben
werden kann.
„Die physikalischen Erklärungen, welche ich vernommen
habe, sind anmuthend, aber jämmerlich unzureichend: die
spirituelle Hypothese ist ausreichend, aber ungeheuer
schwierig." —
Unter den hervorragenden Büchern, welche geschrieben
worden sind, um die Wahrheit des Spiritualismus und die
Realität der Manifestationen aufrecht zu erhalten, befindet
sich auch das von Viscount Adare, betitelt: „Experiences
in Spiritualism with Mr. D. b. Home, witb introductory
remarks by the Earl of ßunraven" (Erfahrungen im Spiritualismus
mit Mr. R ß. Home, nebst einleitenden Bemerkungen
vom Grafen von ßunraven)* Dieses Buch, (welches nur behufs
Privat-Verbreitung gedruckt wurde, obgleich es aus
der Feder eines literarischen Edelmanns hervorging), behauptet
nichts weiter zu thun, als nur eine Reihe merkwürdiger
Phänomene zu berichten, welche von ihm und
zahlreichen Freunden während der letzten drei oder vier
Jahre erlebt wurden. Aus des Lord Dunraven Vorwort zu
diesem Buche gebe ich folgende kurze Auszüge: —
„Der Gegenstand des Spiritualismus wurde das erste
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