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Gr. C. Wittig: Der animalische Magnetismus von A. T. 509
triviale Betrachtung wäre fast ein Jahrhundert, und nun
ohne Herrn A. T. noch weiter tibersehen worden?! Und kann
es weiter eine falschere Hypothese, eine tollere Verirrung
Angesichts aller feststehenden J7ansm'schenThatsachen geben,
als die erste Regel des grossen Newton zu verkennen, welche
zwar wörtlich lautet: „Eine neue Ursache zur Erklärung
von Naturerscheinungen soll man, wo es nicht nöthig ist,
nie annehmen", die aber doch ihrem inneren Sinne nach
besagt: „Eine neue Ursache zur Erklärung von Naturerscheinungen
soll man, wo es nöthig ist (wie hier), nicht
hartnäckig von sich weisen!"? Herr A. T. thut das aber auf
Kosten der Thatsachen, die er nach seiner Willkür so lange
deutelt, bis sie den ihm gefälligen Sinn annehmen. Sollte
Mesmer nicht so klug gewesen sein wie Herr A. T., herauszufinden
, ob ein in seinen Händen befindlicher Magnet
grösseren Einfluss auf seinen Patienten ausübte, als ein
Krystall oder anderer beliebiger Körper ? Die alten Annalen
des Magnetismus sind voll von derartigen Versuchen. Nur
Unkenntniss derselben vermag Schlüsse zu ziehen wie die
obigen. Der streichende reibende Körper streicht, reibt und
wirkt doch offenbar nur durch die mit ihm streichende und
reibende Person. Wer das nicht mehr einsieht, weiss auch
nicht mehr, was ein richtiger und ein Fehlschluss ist.
Gr. C. Wittig.
Die Unsterblichkeitslehre Friedrieh Heinrich JacobPs
im Zusammenhange seiner Weltanschauung,
Von
Professor Dr. Franz Hoffmann.
Jacobi hatte auf den Angriff Schetting's in dessen „Denkmal
der Schrift von den göttlichen Dingen des Herrn Fr.
H. Jacobi'1 (1812) zunächst nicht geantwortet. Der Angriff
auf seine 18J1 erschienene Schrift war zu heftig und zu leidenschaftlich
, als dass Jacobi es seiner Würde gemäss erachten
konnte, darauf direkt zu antworten. Aber er war eben im
Begriffe, eine Gesammtausgabe seiner Schriften zu veranstalten
, deren erster Band schon im gleichen Jahre, 1812,
erschien. Erst das Jahr 1815 brachte den zweiten Band.*)
*) Der dritte erschien 1816. Jacobi starb 1819. In demselben
Jahre trat die 1., 2. und 3. Abtheilung (1 und 2 herausgegeben von
Friedrich Koppen, 3 von Friedrich Roth) an das Licht. Der 5. Band
1820, der 6. und letzte 1825 beide h. voniFh Roth Eine wünschens-
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