Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 547
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0577
Gustav Theodor Fechner: Spiritistisches. 547

Sonst zieht man Schlüsse nur aus gelungenen Versuchen
und verwirft die misslungenen, eben weil sie misslungen
sind; in Beziehung auf den Spiritismus zieht man Seitens
der Antispiritisten Schlüsse nur aus misslungenen Versuchen
und verwirft die gelungenen, eben weil sie gelungen sind.
Wäre der, unter den sicherstellendsten Maassnahmen angestellte
Zöllner'sche Knotenversuch in Leipzig und Breslau
nicht gelungen, so würde mnn etwas darauf geben; da er
gelungen ist, gilt er nichts: aber Taschenspielereien, nach
denen ihn jeder nachmachen kann, der das Kunststück
kennt, nur nicht unter jenen sicherstellendeti Bedingungen,
gelten. So mit allen, unter der Hand guter Beobachter
gelungenen, Versuchen in diesem Eelde. — Sonst untersucht
man in einem neuen Beobachtungsfelde, unter welchen Bedingungen
die Versuche gelingen; hier schreibt man ihnen
die Bedingungen dazu von vornherein vor, und wenn z. B.
ein Versuch unter sichernden Vorsichtsmaassregeln im Dunkel
oder Halbdunkel gelungen ist*), so gilt er nichts, weil er
nicht im Hellen gelungen gelungen ist; gelingt er aber
unter günstigeren Bedingungen auch im Hellen, so gilt er
doch nichts, weil er überhaupt gelungen ist. — Sonst hält
man Keife der Erfahrung und des Urtheils jeder Untersuchung
günstig, hier gilt sie als Altersschwäche, wenn die
Untersuchung zu Gunsten des Spiritismus ausfällt; und
Eier halten sich hier für klüger als Hennen. — Sonst sieht
man, wenn mit Fingern auf Dinge gewiesen wird, danach
hin, ob ?ie auch da sind; hier hackt man gleich die Finger
ab, die danach weisen, so braucht man nicht erst danach zu
sehen, und schreibt Abhandlungen darüber, dass nichts zu
sehen.

Warum nun schlägt man nicht statt solcher Wege, die
in der That nur die Ohnmacht, dem Spiritismus beizu-
kommen, beweisen, den einen ein, der allein dazu reichen
könnte, d. i. den für den Spiritismus geltend gemachten
Beobachtungen endlich wirklich einmal dagegen sprechende
entgegenzustellen, die mit gleicher Umsicht, Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit
, Unbefangenheit, unter ebenso abgeänderten
Umständen, mit nicht professionellen wie mit professionellen
Medien angestellt sind, wie die besten der dafür sprechenden
? Und giebt es gar nichts der Art? doch! Eur dass

H) Dass Dunkel dem Gelingen spiritistischer Versuche günstig ist,
darf nicht so s<hr befremden, sofern die Gerung duich (»inen diesseitigen
Reiz ilabei wegfallt; im Allgemeinen aber hat sich gezeigt,
dass bei einer kräftigeren Wirksamkeit des Medium dieselben Versuche
auch im Hellen gelingen, welche bei schwächerer das Dunkel
oder Halbdunkel fodern.

35*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0577